Surfen im Flug: Airbus nennt Preise

Airbus will zusammen mit dem Technologieunternehmen Tenzing seine Flotte ins Internet bringen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter Artmann

Airbus will zusammen mit Tenzing die Notebooks seiner Passagiere ans Internet bringen. Der "himmlische" Webzugang soll laut Airbus 4,95 US-Dollar für die Dauer des Fluges kosten. Dafür will das Unternehmen Zugriff auf eine Auswahl von rund einer Million Webseiten anbieten, sowie E-Mails, von denen lediglich die Betreffszeile und der Absender ohne zusätzliche Kosten eingeblendet wird. Das Lesen und Versenden der eigentlichen Nachrichtentexte wird extra berechnet. Als Richtmaß geht Airbus von etwa 50 Cent pro DIN-A-4-Seite aus. Damit sollten normale Mitteilungen im Bereich von unter einem US-Dollar bleiben.

Im Gegensatz zum regional beschränkten Angebot von Boeing soll der von Airbus angebotene Internetzugriff global möglich sein. Die Anbindung der Notebooks soll über das bordinterne Lan mit 56 KB/s erfolgen. Alle 15 Minuten gleicht der Server seine gecacheten Webseiten über Satellit mit dem Internet ab; E-Mails sollen in Intervallen von fünf Minuten gesendet und empfangen werden. Die schmalbandige Verbindung im Zusammenspiel mit einfacher Installation am Flugzeug sorgt nach Airbus-Angaben für einen deutlichen Preisvorteil. Damit wäre das System auch für kleinere Fluggesellschaften interessant.

In Maschinen von Singapoore Airlines laufe das System bereits fehlerfrei, so Torre Prang, Sprecher von Airbus. Nach seinen Angaben werden in diesem Jahr 300 und im nächsten Jahr 500 Maschinen mit der neuen Technik ausgestattet. Ob Internet in deutschen Fliegern angeboten wird, wäre allerdings eine Entscheidung der jeweiligen Fluggesellschaft. Die von Tenzing entwickelte Lösung soll in den nächsten Monaten in die Airbus-Corporate-Jetliner und später in die Flugzeugtypen A330/A340 eingebaut werden. Der Flugzeugbauer hat sich bereits für 148 Millionen Dollar mit 30 Prozent der Tenzing-Anteile eingedeckt.

Die Fluggesellschaften folgen derzeit anscheinend der Prognose, Kunden würden die Fluglinie wechseln, nur um ein Stück Internet mit an Bord zu nehmen. So kündigten zum Beispiel schon BritishAirways , Air Canada sowie Swissair und Sabena entsprechende Möglichkeiten an. (Peter Artmann) / ()