Systems: Drahtloser Internet-Anschluss rund um die Uhr

In einem Pilotprojekt will E-Plus ab 4. Dezember den GPRS-Datendienst in seinem Netz anbieten.

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Von
  • Peter Monnerjahn

In einem Pilotprojekt will der Mobilnetzbetreiber E-Plus ab 4. Dezember den GPRS-Service in seinem Netz anbieten. Bis Mitte Dezember wolle man auch einen Partner zum Aufbau eines UMTS-Netzes bekanntgeben, erklärte Geschätsführer Uwe Bergheim in einer Pressekonferenz auf der Systems in München. Auch der Ausbau des GSM-Netzes habe eine hohe Priorität in der nahen Zukunft.

Mit der GPRS-Technik sind in den aktuellen Mobilfunknetzen Datenübertragungsraten von theoretisch bis zu 170 kBit/s möglich. Alle deutschen GSM-Netzbetreiber wollen diese drahtlose Surf-Technik anbieten – nicht nur E-Plus, sondern auch T-Mobil, [newsticker/data/dz-28.06.00-000/ VIAG Interkom] und Mannesmann Mobilfunk. Die paketorientierte Datenübertragung eröffnet für Netzbetreiber die Möglichkeit, den Dienst auf Grundlage des übertragenen Datenvolumens zu berechnen. Davon abgeleitet kann man sich Endgeräte vorstellen, die ständig online sind, um beispielsweise aktuelle Nachrichten umgehend und nicht erst nach manuellem Einbuchen zu empfangen – weil mit GPRS die Dauer der Verbindung kein ausschlaggebendes Tarifelement mehr ist. Dementsprechend kündigt E-Plus wie auch schon T-Mobil an, eine vom Datenvolumen abhängige Tarifierung anzubieten.

Derzeit mangelt es jedoch noch an GPRS-fähigen Handys. Fachleute meinen, dass bis zum "richtigen" Start des Dienstes etwa zur CeBIT die Handy-Anbieter die Nachfrage befriedigen können. In der Testphase will E-Plus Übertragungsraten von maximal 20 kBit/s bieten, zum Start des flächendeckenden Dienstes im Frühjahr 2001 sollen es 40 kBit/s sein, die höchste Ausbaustufe soll laut E-Plus maximal rund 100 kBit/s liefern. Im Frühling 2001 will der Netzbetreiber dann auch Unified Messaging in sein Repertoire aufnehmen, einen sprachgesteuerten Voice Assistant einführen und das Handy zum Personal Organizer mit Kalender machen.

In punkto Netzausbau sei man bestrebt, das Image des löchrigen Netzes loszuwerden, sagte Bergheim: Im Jahr 2001 sollen 2000 neue Basisstationen gebaut werden, im Vergleich zu 1000 in diesem Jahr. Bis 2002 will man insgesamt 15.000 Basisstationen im gesamten Bundesgebiet – für GSM, GPRS und UMTS – aufgestellt haben, bisher sind es rund 7.900. (pmo)