T-Aktie knickt wieder ein [2. Update]

Heute notierte die T-Aktie erstmals unter 11 Euro. Hintergrund des Kursrutsches: Neue Zugangsbedingungen zu den Mietleitungen der Telekom, die mit einem Entschädigungssystem verbunden sind.

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Derzeit steht die T-Aktie auf wackeligen Beinen. Da genügt schon eine Androhung der Regulierungsbehörde, um das Papier der Deutschen Telekom erneut einknicken zu lassen: Heute rutschte es an der Frankfurter Börse gegen 9:25 Uhr auf ein neues Allzeittief von 11,05 Euro. Danach konnte sich die T-Aktie kurz auf einen Stand bei 11,28 Euro erholen, doch um 17:27 Uhr notierte sie mit 10,99 Euro erstmals unter der 11-Euro-Marke. Eine Minute später sackte sie gar auf 10,97 Euro ab. Damit setzt sich der Abwärtstrend der T-Aktie nach Allzeittiefs im Mai anscheinend im Juni fort.

Die Regulierungsbehörde hatte neue Zugangsbedingungen für Mietleitungen der Deutschen Telekom festgelegt. Diese Entscheidung bezieht sich auf Carrier-Festverbindungen, die für den Netzaufbau von den Wettbewerbern benötigt werden, und auf Übertragungswege zur Anbindung von Endkunden. Damit die Bereitstellungsfristen, die zwischen zwölf und 30 Tagen liegen, eingehalten werden, führt die Behörde ein neues Entschädigungssystem ein. Für den Fall einer Terminverfehlung werden für die Telekom erstmals Vertragsstrafen fällig, und zwar je Tag der Fristüberschreitung fünf Prozent des monatlichen Überlassungsentgelts.

Außerdem könnte das heutige Geschehen auf dem Börsenparkett auch durch Medienberichte über einen Großauftrag der Bundeswehr beeinflusst sein. Nach Informationen des Wirtschaftsmagazins CIO soll der Milliardenauftrag "Herkules" an das Konsortium ISIC 21 gehen, bestehend aus dem IT-Dienstleister CSC-Ploenzke, dem Luftfahrt- und Elektronikkonzern EADS und Mobilcom. Den Kürzeren zieht demnach das Konsortium der Marktführer Deutsche Telekom, Siemens und IBM, das bisher von Beobachtern favorisiert worden war, zumal der Bund bei der Telekom Großaktionär ist. (anw)