T-City Friedrichshafen testet die "mobile Visite"

In der aus dem "T-City"-Wettbewerb siegreich hervorgegangenen Stadt am Bodensee werden in einem ersten Projekt zehn chronisch Kranke im Rahmen einer "mobilen Visite" telemedizinisch betreut.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 27 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

In der Leuchtturmsprojektstadt Friedrichshafen werden zehn chronisch Kranke mit einer Herzschwäche im Rahmen einer "mobilen Visite" telemedizinisch betreut. Diese Form der Visite ist das erste Projekt, das die Deutsche Telekom in der siegreichen T-City umsetzt. Über die Gesundheitstelematik-Plattform Motiva von Philips werden dabei Daten von Blutdruck- und Pulsmessgeräten an eine Settop-Box gefunkt, die diese wiederum ins Klinikum Friedrichshafen überträgt. Dort schlägt ein Rechner Alarm, wenn kritische Werte erreicht werden.

Der Start der ersten deutschen Motiva-Installation erfolgt im Vorfeld der Medizinmesse Medica, auf der mobile Mess-Sensorik und die Übertragung beispielsweise von Blutzuckerwerten via Bluetooth ein Schwerpunktthema bilden. Zur Einführung der mobilen Visite betonte Ferdinand Tempel von der Deutschen Telekom, dass es nicht bei der Fernüberwachung von Herzschwächen bleiben wird. "Weitere Erleichterungen für Patienten mit anderen Leiden wie zum Beispiel Rückenbeschwerden, Asthma, Diabetes, Adipositas werden folgen", heißt es in der Pressemeldung. Neben der Messwerterfassung und -übertragung soll ein Diagnostikportal aufgebaut werden.

Die an der mobilen Visite teilnehmenden Ärzte erwarten, dass diese Form der Telemedizin den eigenverantwortlichen Umgang des Patienten mit seiner Krankheit fördert. Außerdem könnten mit dem Telemonitoring mehr Menschen engmaschiger versorgt werden, erklärte Detlev Jäger, der Kardiologe des Klinikums Friedrichshafen. Die medizinische Versorgung werde dadurch zwar teurer, rechne sich jedoch gesamtwirtschaftlich, meinte Jäger gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Die dauerhafte Finanzierung der mobilen Visite soll über integrierte Versorgungsverträge von den Krankenkassen übernommen werden. (Detlef Borchers) / (vbr)