T-Mobil kann Kundenzahl mehr als verdoppeln

Im Kampf um die Marktführerschaft auf dem deutschen Mobilfunkmarkt liefern sich T-Mobil (D1) und D2 Vodafone ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Im vergangen

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Von
  • Jürgen Kuri

Im Kampf um die Marktführerschaft auf dem deutschen Mobilfunkmarkt liefern sich T-Mobil (D1) und D2 Vodafone ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Im vergangenen Jahr habe die Telekom-Tochter ihren Kundenbestand um 111 Prozent auf 19,1 Millionen Teilnehmer mehr als verdoppelt und den Abstand zum Marktführer D2 (19,2 Millionen) auf ein Minimum verringert, gab die Telekom-Mobilfunktochter bekannt. "Wir waren damit zum zweiten Mal hintereinander Wachstumsführer auf dem deutschen Markt", kommentierte der Vorsitzende der D1-Geschäftsführung, Rene Obermann. Der Marktanteil von D1 blieb nach eigenen Angaben bei 40 Prozent konstant. Der deutsche Gesamtmarkt wuchs laut T-Mobil um 104 Prozent von 23,5 auf 48 Millionen Teilnehmer.

Nach dem Rekordjahr 2000 rechnet Obermann für 2001 mit einem deutlichen Abflachen der Wachstumskurve. So sollen in diesem Jahr zum Bestand von 48 Millionen noch einmal zwölf Millionen neue Handybesitzer hinzukommen und die Rate der Marktdurchdringung auf 70 Prozent steigen. Dabei rechnet Obermann für das eigene Unternehmen mit vier bis fünf Millionen Neukunden. Verringern will die größte Mobilfunktochter der Deutschen Telekom die Kosten für die Gewinnung von Neukunden. Im vergangenen Jahr haben diese Aufwendungen den Mobilfunkbetreiber belastet. "Das Ergebnis dieses Unternehmens müssen wir mittel- und langfristig steigern", erklärte Obermann. In der zweiten Jahreshälfte haben sich aber laut dem D1-Chef die Geschäftszahlen positiv entwickelt: "Gerade auf der Ertragsseite haben wir im dritten und vierten Quartal erfreuliche Verbesserungen erzielt." Detaillierte Geschäftszahlen will T-Mobil in der kommenden Woche zusammen mit der Bilanz der Telekom präsentieren.

Bei den Vertragskunden habe T-Mobil dem Konkurrenten D2 inzwischen den Rang abgelaufen. In diesem ertragreicheren Geschäft soll das Unternehmen um 600.000 Kunden vor der deutschen Vodafone-Tochter liegen. Vom gesamten Kundenbestand bei D1 waren im vergangenen Jahr ein Anteil von 48 Prozent feste und 52 Prozent Prepaid-Kunden. Im künftig härter werdenden Verdrängungswettbewerb sei es ein Ziel, die Kunden mit vorausbezahlten Karten zu festen Vertragskunden zu machen, betonte der D1-Chef laut dpa. So liegen die durchschnittlich monatlichen Umsätze im Prepaid-Bereich bei nur 25 Mark. Mehr als 90 Mark seien es dagegen bei Vertragskunden.

Die Zahl der über das D1-Netz übermittelten SMS-Kurznachrichten stieg von rund 300 Millionen im Dezember 1999 auf rund 650 Millionen im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt wurden im Jahr 2000 mehr als 5,5 Milliarden Kurznachrichten via D1 transportiert. Zuwächse vermeldete Obermann auch bei der Zahl der WAP-Nutzer, die bei D1 im letzten Quartal 2000 erstmals die Millionengrenze überstieg.

Zum 1. Februar kündigte Obermann den Startschuss für GPRS an. Allerdings sind die zur Verfügung stehenden Endgeräte zu Beginn noch knapp und die Übertragungsgeschwindigkeit mit 20 kBit/s niedrig. So soll es zum Startschuss zunächst nur 20.000 GPRS-fähige Handys geben. GPRS bedeute nicht nur einen komfortableren Datentransfer, sondern stelle auch einen "Paradigmenwechsel im Mobilfunk" dar, meinte Obermann. So wird es statt zeitorientierter Abrechnung künftig erstmals eine volumenbasierte Tarifierung geben. GPRS werde auch die Nutzung von WAP-Diensten erhöhen: "WAP ist nicht tot, wir werden in diesem Jahr den Durchbruch auf dem deutschen Mobilfunkmarkt erleben". Die Einführung von GPRS werde diesen Trend beschleunigen. (jk)