T-Mobile freut sich über USA-Geschäft

Die US-Tochter steigerte die Kundenzahl 2005 um 25 Prozent auf 21,7 Millionen und legte beim EBITDA um 60 Prozent zu. T-Mobile Deutschland hat nun 29,5 Millionen Kunden, muss jedoch einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Die Mobilfunkaktivitäten treiben das Geschäft der Deutschen Telekom AG, die heute ihren Geschäftsbericht 2005 vorgelegt hat, voran. Aus der Reihe der insgesamt neun Landesgesellschaften der T-Mobile ragt wiederum die US-Tochter mit besonders positiven Ergebnissen hervor: T-Mobile USA konnte 2005 4,4 Millionen Neukunden gewinnen, was einem Plus von 25,3 Prozent entspricht. Allein im vierten Quartal stieg die Kundenzahl um 1,4 Millionen und liegt jetzt bei insgesamt 21,7 Millionen. Der Umsatz der US-Tochter stieg um 28 Prozent auf 11,9 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen [# 200 EBITDA] stieg um 60 Prozent auf nunmehr 3,3 Milliarden Euro. Obwohl T-Mobile USA deutlich kleiner ist, als seine durch Fusionen nordamerikanischer Anbieter entstandenen Konkurrenten, zahlt sich das Festhalten am US-Geschäft mit der früheren Voicestream für den Bonner Konzern offensichtlich aus.

Mit 21,7 Millionen Kunden ist die US-Tochter konzernweit die Nummer zwei hinter T-Mobile Deutschland. D1 konnte nach Kunden damit seinen knappen Vorsprung vor Vodafone D2 verteidigen und hatte zum Jahresende 29,5 Millionen Kunden (plus 2,1 Millionen), wobei der Anteil der Vertragskunden bei 48,4 Prozent lag. Der Umsatz von D1 sank leicht von 8,7 Milliarden Euro 2004 auf 8,6 Milliarden Euro, was die Bonner auf die "stärkere Fokussierung auf werthaltige Kunden" und gekürzte Endgerätesubventionen zurückführen. Das Aufkommen der Mobilfunk-Discounter im Frühjahr 2005 dürfte ein weiterer Grund sein, warum der Durchschnittsumsatz pro Kunde und Monat ARPU von 24 Euro 2004 auf 23 Euro zurückging. Im Übrigen mischen im Mobilfunk-Preispoker Discount-Anbieter, die Großkunden von T-Mobile sind, kräftig mit. Der T-Mobile-Chef erwartet daher weitere Preissenkungen in Deutschland. Ferner müssen sich alle Mobilnetzbetreiber auf sinkende Einnahmen aus den so genannten Terminierungsentgelten einrichten.

Während die US-Kunden mit einem Monats-ARPU von 42 Euro konzernweit an der Spitze liegen, liegt T-Mobile Croatia mit einem ARPU von 24 Euro im Jahresmittel 2005 leicht über dem Wert von D1. Europaweit sind die T-Mobile-Ableger in den Niederlanden mit einem ARPU von 37 Euro Spitze, gefolgt von T-Mobile Austria (34 Euro). Die österreichische Filiale hat inzwischen die Bevölkerungsabdeckung mit dem UMTS-Beschleuniger HSDPA auf 70 Prozent erhöht. Aber auch bei den Kosten für die Kundengewinnung liegt die Alpenrepublik an der Spitze: Im vierten Quartal 2005 mussten die Mobilfunker 154 Euro pro Neukunde aufwenden (Vorjahreswert: 137 Euro), während dieser Wert in den hart umkämpften Märkten der Niederlande auf zuletzt 129 Euro (viertes Quartal 2004: 186 Euro) und in den Vereinigten Staaten auf 188 Euro (Vorjahr: 156 Euro) gedrückt werden konnte. In Deutschland wendet T-Mobile im Schnitt 81 Euro auf. (ssu)