T-Mobile kritisiert UMTS-Lizenzvergabe

Die Telekom-Tochter T-Mobile International kritisiert, dass manche Netzbetreiber in ihren Heimatländer die UMTS-Lizenz quasi geschenkt bekämen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Telekom-Tochter T-Mobile International hat die unterschiedlichen Kriterien der Vergabe von UMTS- Mobilfunklizenzen in Europa kritisiert. Manche Netzbetreiber bekämen in ihren Heimatländer die Lizenz quasi geschenkt und könnten deswegen die Lizenzpreise in Ländern mit Auktionsverfahren in die Höhe treiben. Bei der Versteigerung könnten "ein bis zwei Wildgewordene den ganzen Markt ruinieren", sagte der T- Mobile-Chef Kai-Uwe Ricke den Stuttgarter Nachrichten. Bei der Versteigerung in Großbritannien seien die etablierten Netzbetreiber in Preisregionen getrieben worden, in denen "die betriebswirtschaftliche Vernunft" zu kurz komme, sagte Ricke. Deshalb sicherten sich nun die Bewerber in anderen Ländern eine entsprechende Finanzierung.

Laut Ricke stellt die UMTS-Finanzierung für T-Mobile allerdings kein Problem dar: "Der Rahmen ist über unsere Mutter Telekom gesichert." Die wirtschaftliche Zukunft nach einer Ersteigerung von UMTS-Lizenzen scheinen andere Firmen allerdings nicht ganz so rosig zu sehen: So hatten sich schon die Elmshorner Gesellschaft Talkline und der französische Mischkonzern Vivendi aus der Auktion für die deutschen UMTS-Lizenzen zurückgezogen. Talkline-Chef Kim Frimer erklärte dazu, dass sich angesichts des zu erwartenden Preises für eine Lizenz die Ausgaben erst in 15 bis 20 Jahre amortisieren würden – und auch nur dann, wenn nichts schief gehe.

Ricke erwartet allerdings auch wegen der UMTS-Vergabe eine Verschärfung des Konzentrationsprozesses im Mobilfunk. "Ich glaube, dass es in drei Jahren in Europa möglich sein wird, sehr preiswert Unternehmen zu kaufen", sagte er. Ricke nannte es "inakzeptabel", wenn France Telecom über drei Konsortien für eine deutsche UMTS-Lizenz bieten könne. France Telecom ist wegen des Kaufs der britischen Orange und der in diesem Zusammenhang erfolgten Beteiligung von Vodafone AirTouch an drei der neun Bietergruppen indirekt beteiligt. (jk)