T-Mobile und Orange Austria teilen ein bisschen 3G-Netz

Die Netzkooperation der beiden österreichischen Anbieter fällt kleiner aus, als zunächst spekuliert wurde: In ländlichen Regionen teilen die Unternehmen ein paar Hundert Sendeanlagen.

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T-Mobile Austria und Orange Austria haben am Donnerstag eine Partnerschaft bekannt gegeben. Die beiden Netzbetreiber wollen sich einige Hundert UMTS-Sendestationen samt Antennen gegenseitig zur Verfügung stellen. Ziel ist, die 3G-Netzabdeckung außerhalb der Ballungsräume Österreichs um jeweils zehn Prozentpunkte zu steigern. Funkfrequenzen und Kernnetz sollen aber nicht gemeinsam genutzt werden, auch Geldflüsse zwischen den Beteiligten sind nicht vorgesehen.

Zunächst sind technische Tests vorgesehen. Nach Vorliegen einer Genehmigung der Bundeswettbewerbsbehörde soll die gegenseitige Unterstützung im 4. Quartal in Betrieb gehen. Profitieren sollen Kunden von T-Mobile, Orange, tele.ring und Yesss. Für sie soll es nicht ersichtlich und auch nicht erheblich sein, wessen Antenne gerade genutzt wird.

Die Gerüchteküche hatte im Vorfeld eine Netzzusammenlegung vorausgesagt. Davon ist diese Kooperation aber weit entfernt. Sie beschränkt sich auf wenige Netzelemente in ausgewählten ländlichen Regionen. Die Abdeckung der beiden Netze wird bei Orange von 70 auf zirka 80 Prozent steigen, für T-Mobile geht es von ungefähr 75 auf etwa 85 Prozent. Damit werden beide weiterhin deutlich hinter 3 und A1TA liegen, deren 3G-Netze die Wohnsitze von rund 94 Prozent aller Österreich erreichen.

Entsprechend gelassen reagierte 3-CEO Ian Trionow auf die Ankündigung: "Grundsätzlich ist 3 nicht gegen die Möglichkeit einer Netzkooperation zwischen Mobilfunkbetreibern. Jedoch sind aber die Auswirkungen auf den Markt, den Wettbewerb und die Konsumenten in jedem konkreten Fall genau abzuwiegen. So werden wir auch diese Kooperation genau analysieren." (vbr)