T-Online-Aktie startet am Neuen Markt

T-Online wird mit rund 114 Millionen Aktien an den Neuen Markt gehen, die zwischen 26 und 32 Euro kosten werden.

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Von
  • Christian Rabanus

Telekom-Chef Ron Sommer hat heute die Eckdaten des weltgrößten Börsengangs eines Internet-Unternehmens bekannt gegeben: T-Online wird mit maximal 114,1 Millionen Aktien mit einem auf die einzelne Stückaktie entfallenden anteiligen Betrag am Grundkapital von je einem Euro an den Neuen Markt gehen. Der Preis der Aktien wird sich zwischen 26 und 32 Euro bewegen. Regulär sollen 100 Millionen Aktien, das sind zehn Prozent des Aktienkapitals von T-Online, als Kapitalerhöhung emittiert werden. Bis zu acht Millionen Aktien sind Mitarbeitern vorbehalten, bis zu 94 Millionen sollen zu gleichen Teilen an private und institutionelle Anleger verkauft werden. Insgesamt soll die Summe der Aktien für Mitarbeiter und der öffentlich plazierten Aktien 100 Millionen nicht überschreiten.

Bei starker Überzeichnung ist den Banken eine Mehrzuteilungsoption, ein so genannter Greenshoe, von bis zu etwa 15 Prozent der 94 Millionen öffentlich plazierten Aktien eingeräumt. Bei Ausübung des Greenshoes sind also 114,1 Millionen Aktien am Neuen Markt handelbar, das Emissionsvolumen würde dann zwischen 2,97 und 3,65 Milliarden Euro betragen. Die Gesamtzahl der Aktien von T-Online würde sich damit auf 1114,1 Millionen erhöhen.

Um die Zulassung zum Neuen Markt zu erreichen, muss T-Online mindestens 20 Prozent des angemeldeten Kapitals in Form neuer Aktien emittieren. Die 20-Prozent-Hürde nimmt der Online-Dienst nur mit Hilfe eines Tricks: Der Online-Dienst meldet nur 50 Prozent seines Grundkapitals bei der Börse an. Dadurch werden aus 100 Millionen neuen Aktien mit einem nominellen Stückpreis von einem Euro mit einem Schlag die erforderlichen 20 Prozent des Aktienkapitals.

Die Entwicklungschancen der neuen Aktie werden unterschiedlich eingeschätzt: Während sich Ron Sommer von den Kursverlusten der letzten Tage auf dem Neuen Markt unbeeindruckt zeigt und davon überzeugt ist, dass "sich die T-Online Aktie zum zweiten Qualitätswert in der T-Aktien-Familie entwickeln wird", sind Beobachter zum Teil skeptisch: Markus Straub von der Schutzgemeinschaft für Kleinaktionäre sieht in dem T-Online-Papier keine "Volksaktie mit garantierten Gewinnen" und auch Thomas Bieler von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt vor hohen Gewinnerwartungen. Er verweist darauf, dass bei T-Online erst ab 2002 mit einer Gewinnperspektive zu rechnen sei. (chr)