T-SOAR macht militärische MQ9-Reaper-Drohnen nahezu unsichtbar

Um bessere militärische Aufklärung im feindlichen Gebiet vornehmen zu können, müssen Aufklärungsdrohnen möglichst unauffindbar sein.

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MQ9 Reaper im Flug

Eine MQ9-Reaper-Drohne im Flug. Unter der Drohne befindet sich ein SOAR-Pod.

(Bild: General Atomics (Screenshot))

Lesezeit: 2 Min.

General Atomics hat mit der T-SOAR (Scalable Open Architecture Reconnaissance) eine Erweiterung zur elektronischen Kriegsführung für MQ9-Reaper-Drohnen entwickelt, die die Drohne nahezu unsichtbar machen soll. Das T-SOAR, das in einer Kapsel an der Drohne angebracht ist, ahmt die Radar- und Kommunikationsemissionen des Feindes nach und sendet sie an die Quelle zurück. Das US Marine Corps hat das T-SOAR bereits in Verwendung.

Die T-SOAR-Kapsel kann unter eine MQ9-Reaper-Drohne gehängt werden. Herkömmliche SOAR-Pods haben Ausmaße von etwa 317,5 cm × 73,7 cm × 63,5 cm und wiegen 287,6 kg. Sie können also nur unter größeren Drohnen angebracht werden. Es ist anzunehmen, dass das T-SOAR-System ähnliche Maße und Gewichte besitzt. Vermutlich handelt es sich dabei um eine Fortentwicklung der von General Atomics und L3Harris entwickelten SOAR-Pods, die bereits 2021 als Reaper Defense Electronic Support System getestet worden waren.

Diese SOAR-Systeme werden eigentlich dazu eingesetzt, um feindliche Radar- und Kommunikationssignale in großen Entfernungen zu erkennen, zu identifizieren und zu orten. Dadurch ist es möglich, mittels damit ausgerüsteten MQ9-Drohnen aus der Ferne Bedrohungen zu erkennen, bevor feindliche Flugzeuge die eigenen bedrohen können. Die MQ9-Drohnen übermitteln dazu verwertbare Informationen an die eigenen und befreundete Luftstreitkräfte.

Das T-SOAR baut auf diesem System auf. Es ist allerdings zusätzlich in der Lage, Radar- und Kommunikationsemissionen des Feindes nachzubilden und an die ursprüngliche Quelle zurückzusenden. Eine damit ausgestattete MQ9-Reaper-Drohne wird so zu einem "Schwarzen Loch" und ist damit gar nicht mehr oder nur noch schwierig auszumachen. Die Drohne kann so tiefer in feindliches Gebiet eindringen, ohne mit hoher Wahrscheinlichkeit entdeckt zu werden.

Wie genau das System funktioniert, ist unklar. Die T-SOAR-Kapseln stehen unter strikter Geheimhaltung.

Unklar ist auch, wie viele der 20 MQ9A-Drohnen der US-Marines mit einem T-SOAR ausgerüstet sind. Fest steht nur, dass die MQ9-Reaper-Plattform nun von einer Jäger-Plattform zu einer Aufklärungsplattform umgewandelt wird. Die US-Marines wollen diese Drohnen mit erweiterter Reichweite dazu nutzen, um sie ungesehen für Kommunikations- und Datenübermittlungsaufgaben einsetzen zu können und zusätzlich für die elektronische Kriegsführung sowie zu Aufklärungseinsätzen im Indopazifik gegen China.

(olb)