T-Systems schließt weiteren Stellenabbau nicht aus

Die Telekom-Tochter T-Systems streicht möglicherweise mehr Arbeitsplätze in Deutschland als die bislang bekannten 5500 Stellen. Standorte in Ungarn, der Slowakei und Russland werden ausgebaut.

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  • dpa

Die Telekom-Tochter T-Systems baut möglicherweise mehr Arbeitsplätze in Deutschland ab als die bislang bekannten 5500 Stellen. "Um konkurrenzfähig zu sein, müssen wir die Arbeit aus Deutschland mit der aus Niedriglohnländern kombinieren", sagte T-Systems-Chef Lothar Pauly der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag). So würden Standorte in Ungarn, der Slowakei und Russland ausgebaut. Ob dies einen weiteren Stellenabbau in Deutschland nach sich ziehe, lasse sich noch nicht sagen. Die Gefahr einer Abspaltung des IT-Dienstleisters aus dem Telekom-Konzern sehe er nicht.

Pauly kündigte Zukäufe und einen Ausbau des internationalen Geschäfts an. "Wir müssen wachsen, um zu überleben, denn der Preisverfall hält an. Je größer wir sind, desto besser lässt sich mit niedrigen Kosten dagegen ankämpfen", sagte der Manager. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sei T-System traditionell stark, hier gebe es geringere Wachstumschancen. Nachholbedarf gebe es hingegen vor allem in Großbritannien, Italien und Frankreich. Das Auslandsgeschäft solle sich bis 2010 auf 30 Prozent des Umsatzes verdoppeln. "Unser Ziel ist es, international einen Sprung nach vorn zu machen", betonte Pauly.

Dabei wolle sich der IT-Dienstleister stärker auf drei Bereiche konzentrieren: Telekommunikation, öffentliche Hand und Automobilindustrie. Möglicherweise komme noch ein Sektor Luftfahrt hinzu, sagte Pauly. An Sonderthemen wie der elektronischen Mauterfassung werde festgehalten. In mehreren Ländern stünden die Chancen auf einen Einsatz des deutschen Lkw-Mautsystems gut. "Ungarn und die Slowakei sind am weitesten. Ich bin sehr optimistisch, dass wir dort den Zuschlag bekommen können." Auch China und Russland hätten Interesse angemeldet. (dpa) / (atr)