TI bringt digitale Signalprozessoren mit 90-nm-Technik

Nur kurze Zeit nach der Vorstellung des 90-nm-Prozessors OMAP 1710 mit ARM-Kern startet Texas Instruments als erster DSP-Hersteller den 90-nm-Reigen bei den digitalen Signalprozessoren, die dann bis zu 1 GHz erreichen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 30 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Stiller

Nur kurze Zeit nach der Vorstellung des 90-nm-Prozessors OMAP 1710 mit ARM-Kern hat Texas Instruments jetzt als erster DSP-Hersteller mit der 90-nm-Offensive bei den digitalen Signalprozessoren begonnen. Musterversionen der 90-nm-DSPs C64x mit 720 MHz oder 1 GHz sollen ab sofort ausgeliefert werden.

Damit befindet sich Texas Instruments nahezu auf Augenhöhe mit Intel und IBM, deren Desktop- und Server-Prozessoren in 90-nm-Technik ebenfalls noch in der Bemusterung sind, aber bereits im nächsten Monat in Stückzahlen auf den Markt kommen sollen. Bei Intel geht man zumindest für den Pentium-4-Prescott vom Start im Februar aus, wohingegen der Mobile-Prozessor Dothan noch ein bisschen verschoben wurde. IBM wird vermutlich auf der parallel zu Intels Entwicklertreffen IDF in San Francisco stattfindenden IEEE International Solid-State Circuits Conference ISSCC die 90-nm-Prozessoren offiziell vorstellen, hat sich doch Apple schon vor kurzem für den Xserve G5 festgelegt, der, bestückt mit 90-nm-G5-Prozessoren, ab Februar 2004 ausgeliefert werden soll.

Zeitgleich mit diesen beiden Veranstaltungen will Texas Instruments auf dem hauseigenen Entwicklertreffen in Houston (18. bis 20. Februar 2004) die verkleinerten Neulinge der Prozessorlinien C6414, C6415 und C6416 präsentieren. Außer in Chipgröße, Takt, Stromverbrauch und Preis unterscheiden sie sich funktional nicht von ihren C64x-Vorgängern. Alle verfügen über 1 MByte Speicher beziehungsweise Cache auf dem Chip. Unterschiede sind wie zuvor bezüglich der integrierten Peripherie zu finden, der C6415T hat gegenüber der Grundversion C6414T zusätzlich PCI und ATM (Utopia II) und der C6416T bietet darüber hinaus zwei Coprozessoren.

Bei dem in der DSP-Szene wichtigen BDTIMark2000 der Berkeley Design Technology erzielt der 1-GHz-C64x einen Wert von 9130 und liegt damit hinter dem mit 2 GHz laufenden Intrinsity Fastmath (11.890) auf Platz 2. Allerdings verbraucht der Intrinsity-Prozessor mit 13,5 Watt dafür über sechsmal so viel Leistung wie der TI-Chip, der unter 2 Watt liegen soll. Bei diesem Benchmark skaliert der Prozessor übrigens exakt mit dem Takt, sein 720-MHz-Kollege kommt auf einen BDTIMark 2000 von 6570.

Die Volumenproduktion der C64x-DSPs ist für das vierte Quartal 2004 geplant, der preiswerteste Vertreter mit 1 GHz, der C6414T soll dann für einen Stückpreis ab 189 Dollar (bei Abnahme von 10.000 Stück) erhältlich sein. (as)