TI bringt digitales Soundsystem

Texas Instruments stellt das erste, volldigitale Audio-System vor, das bei Micro-Anlagen, Spielkonsolen, Kopfhörern und ähnlichen Geräten für Spitzenklang zum Minipreis sorgen soll.

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Von
  • Nico Jurran

Texas Instruments stellt das erste, volldigitale Audio-System vor, das bei Micro-Anlagen, Spielkonsolen, Kopfhörern und ähnlichen Geräten für Spitzenklang zum Minipreis sorgen soll.

Das Soundsystem kann digitale Signale auf mehreren Wegen entgegennehmen: Die Verbindung zu CD-, MD-, DVD-Playern und ähnlichen Geräten läuft über einen S/P-DIF-Eingang, hinter dem ein Chip vom Typ DIR 1701 aus der Burr Brown-Produktlinie von Texas Instruments sitzt. Dieses Bauteil wird jedoch erst zum ersten Quartal 2001 zum Preis von 2,73 US-Dollar (alle Angaben bei Abnahme von 50.000 Stück) verfügbar sein. Musikdaten aus Computern gelangen über einen USB-Anschluss in das System. Als Controller kommt dabei der TUSB3200-Chip von TI zum Einsatz, der bi-direktionale Verbindungen zu PC oder Mac herstellt und mit 4,89 US-Dollar zu Buche schlagen soll.

Die Dekodierung der Signale übernimmt Texas Instruments programmierbarer DSP (Digital Signal Processor) TMS320C54x, der gängigen Formaten wie Dolby Digital, DTS, und MP3 zurecht kommt und auch die Dekodierung von AAC (Advanced Audio Coding) beherrscht. Der preiswerteste TMS320C54x-DSP kostet gerade einmal fünf US-Dollar.

In Systemen, bei denen die Möglichkeit einer Soundbearbeitung – und sei es nur das Regeln von Bass und Höhen – bestehen soll, kommt ein Digital Audio Processor aus der TAS300x-Familie zum Einsatz. Das kleine Modell TAS3001 kann mit Audio-Daten bis zu einer Datenwortlänge von 20 Bit und einer Samplingfrequenz von 48 kHz umgehen. Der größere Bruder (allerdings mit kleineren Abmessungen), kostet 2,98 statt 1,35 US-Dollar, beherrscht Datenwortlängen bis 24 Bit. Die maximale Samplingfrequenz beträgt aber auch bei diesem Modell 48 kHz. Nebenbei kann der Chip noch als Analog/Digital-Wandler eingesetzt werden, sodass sich das Soundsystem auch mit analogen Musikdaten füttern läßt.

Die letzte Stufe des Systems besteht aus TIs neuem Digitalverstärker, der auf einer "Equibit" genannten Technologie von Toccata Technology basiert, einer Firma, die Texas Instruments im März diesen Jahres akquirierte. Hierbei wird der ankommende PCM-Datenstrom im TAS5000-Modulations-Chip in PWM-Daten (Pulse Width Modulation) gewandelt und diese Signale dann direkt in TAS5100-Chips geleitet. Die Digital/Analog-Wandlung selbst findet in entsprechenden Lautsprechern oder über ein LC-Filter statt.

Laut Texas Instrument liegt der größte Vorteil des TAS5xxx-Chipsatzes in seiner geringen Größe, die nur noch ein Zehntel der von Konkurrentprodukten betragen soll. Diese wird auch nicht durch Kühlkörper oder ähnliches wieder relativiert, da der Digitalverstärker eine konstante Leistung von 25 Watt pro Kanal abgeben können soll, ohne gekühlt werden zu müssen. Die komplette Verstärkereinheit, bestehend aus einem TAS5000 und zwei TAS5100 soll 8,95 US-Dollar kosten.

Der Gesamtpreis des Audiosystems, das von Audio-Hardware-Produzenten ab sofort bestellt werden kann, beträgt damit in der kleinsten Ausführung 22,92 US-Dollar. (nij)