TÜV Rheinland startet mit Risikobewertung für PV-Anlagen

Ertragserwartung, Sicherheit, Wärmebelastung: Der TÜV Rheinland analysiert künftig das Risiko größerer PV-Anlagen. Der Service richtet sich an Investoren.

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(Bild: TÜV Rheinland)

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Der TÜV Rheinland hat ein neues Programm zur Risikoanalyse von mittleren bis großen PV-Anlagen aufgesetzt. Es richtet sich vornehmlich an Banken und Investoren und soll ihnen dabei helfen, technische und wirtschaftliche Risiken einzuschätzen. Welche PV-Anlagen das Prüfinstitut genau adressiert, lässt es ein Stück weit offen. Das werde die Nachfrage zeigen, so der TÜV Rheinland.

Nach Angaben von Roman Brück, einem Solarexperten bei TÜV Rheinland, soll das Angebot dazu beitragen, die zunehmende Komplexität der Projekte und die steigende Nachfrage nach erneuerbaren Energien zu managen. Berücksichtigt würden alle gängigen Techniken sowie Modulgrößen bis 2,6 Quadratmeter.

Im Fokus stehen dabei Sicherheit, Qualität sowie technische Aspekte, die zu möglichen Ertragsverlusten führen könnten: Dazu gehören etwa Leistungsminderungen auf Modulebene durch UV-Strahlung und hohe Temperaturen, die mechanische Belastbarkeit der Montagesysteme, aber auch die korrekte Verkabelung von Bypass-Dioden.

Seine Erkenntnisse will der TÜV Rheinland in einem abschließenden Gutachten zusammentragen. Es soll alle relevanten Projektdetails und Risiken umfassen, sowie mögliche Gegenmaßnahmen aufzeigen. In der Vergangenheit veröffentlichte der TÜV Rheinland gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) einen Leitfaden zur Bewertung und Minimierung des Brandrisikos von PV-Anlagen.

Deutschland will sein Energiesystem bis 2045 von fossilen Energieträgern befreien. Insbesondere die Photovoltaik gilt hier als Schlüsseltechnik. Ihr Ausbau kommt im Vergleich etwa zu Windenergie gut voran, wie auch der Ampel-Monitor Energiewende des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung aufzeigt.

Der Ausbau von Photovoltaik kommt in Deutschland gut voran.

(Bild: DIW)

Laut Bundesnetzagentur hat sich der Zubau von Solarleistung 2023 mit 14,1 Gigawatt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdoppelt. Verantwortlich dafür sind vornehmlich private Anlagen. Allerdings kamen verstärkt auch Anlagen auf gewerblichen Dächern und Freiflächen dazu.

Ende 2023 waren in Deutschland etwa 82 Gigawatt Gesamtleistung installiert. Um das Ausbauziel von 215 Gigawatt bis 2030 zu erreichen, müssten jährlich etwa 20 Gigawatt dazukommen. Im ersten Quartal 2024 wurde laut Bundeswirtschaftsministerium bereits knapp 4 Gigawatt an PV-Leistung installiert.

(ssi)