TV-Dienstleister stellt Live-Übertragungen mit 3D-Sound in Aussicht

Der fernsehtechnische Dienstleister TVN hat bei der Eröffnung seines 3D-Audio-Studios in Hannover bekanntgegeben, dass ein großes Interesse seitens der Pay-TV-Branche an TV-Übertragungen mit 3D-Sound bestünde. Dieses könnte das Unternehmen befriedigen.

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TV-Dienstleister stellt Live-Übertragungen mit 3D-Sound in Aussicht

(Bild: Nico Jurran / heise online)

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Von
  • Nico Jurran

Der TV-Dienstleister TVN Group hat an seinem Standort Hannover sein neues „TVN-3DAudiostudio“ offiziell eröffnet. Das Tonstudio ist für Musik-, Film- und Sprachproduktionen mit bis zu 5.1.4 Kanälen (mit vier Deckenlautsprechern) ausgelegt.

Bei dieser Gelegenheit teilte der Toningenieur und Leiter des Audiobereichs Stephan Thyssen mit, dass TVN auch in der Lage sei, Live-Übertragungen im 3D-Sound-Format Dolby Atmos (mit Dolby Digital Plus als Basis) zu realisieren. Laut Thyssen seien vor allem Pay-TV-Sender sehr daran interessiert, ihren Kunden neben einem ultrahochaufgelösten Bild künftig auch immersiven Sound zu bieten. Konkrete Sender nannte Thyssen nicht, TVN ist aber unter anderem Dienstleister des Münchener Pay-TV-Senders Sky, der jüngst mit der UHD-TV-Ausstrahlung von Fußballspielen begonnen hat.

Bei der 3D-Sound-Demonstration präsentierte der Toningenieur passend dazu Ausschnitte aus einem Bundesliga-Spiel, von dem TVN eine Version mit 3D-Sound erstellt hat. Zu diesem Zweck wurden seinerzeit bei der Aufzeichung zu den üblichen 60 Mikrofonen im Stadium "Surround-Mikrofone" auf drei Ebenen auf der vertikalen Achse der Hauptkamera installiert (Stadiondach, Kameraposition und Spielfeldrand). Als weitere Demo kam ein Mitschnitt eines Konzerts der Gruppe "Steel Panther" im Rahmen des Heavy-Metal-Festivals "Wacken Open Air 2016" mit 5.1.4-Abmischung zum Einsatz. Thyssen war hier für die Live-TV-Ausstrahlung des Konzerts in Stereo zuständig.

Dolby Atmos erweitert im Heimkino die üblichen 5.1- und 7.1-Lautsprecher-Setups um Deckenlautsprecher und erlaubt so beispielsweise Sound-Effekte über die Köpfe der Zuschauer. Bei den gezeigten Mitschnitten erhöhen die über diese Kanäle wiedergegeben Geräusche den Eindruck, man würde tatsächlich zwischen den Zuschauern stehen. (nij)