TV-Kabelnetz: Warten auf die Steuerreform

Die Deutsche Telekom möchte mit dem Verkauf ihres TV-Kabelnetzes warten, bis eventuelle Steuererleichterungen in Kraft treten.

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Von
  • Holger Bleich

Die Deutsche Telekom wartet offensichtlich mit dem Verkauf ihres TV-Kabelnetzes, bis die Unternehmenssteuerreform in Kraft tritt. Frühestens ab Januar 2001 werden nach Plänen der Bundesregierung Gewinne aus Unternehmensveräußerungen nicht mehr besteuert. Davon möchte auch die Telekom profitieren.

Bei drei von neun regionalen Kabelnetzen steht die Telekom nach eigenen Angaben kurz vor Vertragsabschluss. Dabei handelt es sich um die Netze in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz/Saarland; Callahan Associates, Klesch und United Pan Europe Communications interessieren sich für die in diesen Regionen aktiven Telekom-Kabelgesellschaften. Die Firmen sollen mit jeweils 51 Prozent an den Kabelgesellschaften beteiligt werden; die Telekom will eine Sperrminorität von jeweils 25 Prozent plus einer Aktie behalten.

"Eventuell werden ein bis zwei Verträge schon Mitte Februar unterzeichnet", bestätigte Pressesprecher Stephan Broszio gegenüber c't. Die Telekom machte ihren Verhandlungspartnern allerdings deutlich, dass die Verkäufe erst im nächsten Jahr rechtswirksam werden sollen. Stephan Broszio: "Ansonsten müssen die Käufer mit Aufschlägen rechnen. Wir wollen eventuelle Steuererleichterungen auf jeden Fall mitnehmen." Experten taxieren den Wert des Telekom-Kabelnetzes auf insgesamt etwa 35 Milliarden Mark. (hob)