Tablets: Analystin glaubt an fortgesetzte iPad-Dominanz

Im Smartphone-Markt ist Google mit seinem Betriebssystem Android erfolgreich. Bei den Tablets sei die Fragmentierung noch zu groß, meint Gartner-Analystin Roberta Cozza.

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Das vergangene Quartal bestätigte: Apples iPad spielt weiter in einer eigenen Liga. Der Hersteller verkaufte von Januar bis April 11,8 Millionen iPads, wie der Marktforscher IDC kürzlich berichtete. Alle anderen Hersteller setzten zusammen nur 5,6 Millionen Tablet-Computer ab. Diese Dominanz dürfte nach Ansicht von Beobachtern noch auf Jahre bestehen. 2016 werde das Apple-System iOS noch einen Marktanteil von 46 Prozent haben, meinen die Marktforscher von Gartner.

Zu den größten Problemen gehört demnach die Software-Auswahl: Es fehlt noch an Apps, die für die großen Tablet-Bildschirme optimiert sind – oft ein Verkaufsargument. "Die Nutzerbasis ist sehr fragmentiert", sagt Gartner-Analystin Roberta Cozza. "Die Entwickler müssen mit ihren Anwendungen aber möglichst viele Kunden erreichen." Das Apple-System iOS sei viel homogener als Android und damit auch attraktiver für Programmierer.

Google könne eingies tun, damit das Angebot an nützlichen Apps für die Android-Tablets wächst. Sinnvoll sei zum einen, das Entwicklungstempo zu drosseln, damit den Geräteherstellern mehr Zeit für die Anpassung an neue Betriebssystemversionen bleibe, sagt Cozza. "Android ist mittlerweile sehr ausgereift, es sind nicht mehr so viele Neuerungen nötig."

Zum anderen müsse der Internet-Riese die Entwickler stärker unterstützen – Etwa indem er sich intensiver mit ihnen austauscht und auch andere Bezahlsysteme neben Google Checkout zulässt und beispielsweise die Abrechnung über den Telefonanbieter erlaubt. Hoffnung setzt Cozza auch in die letzte Version 4.0 des Betriebssystems, die den Codenamen "Ice Cream Sandwich" trägt: "Sie bietet eine bessere Nutzererfahrung."

Mit einem Billig-Angebot allein können die Apple-Herausforderer aber nicht punkten, meint Expertin Cozza: "Viele Nutzer müssen immer noch herausfinden, was sie mit einem Tablet-Computer machen können. Auch billige Geräte verkaufen sich nur, wenn das Ökosystem attraktiv ist." (mit Material von dpa) / (bsc)