Taiwan: Stromausfall legt Chip-Produktion lahm

Ein neunstündiger Stromausfall hat weite Teile Taiwans lahmgelegt, darunter angeblich auch Chipsatz-Produzenten wie UMC, SIS und VIA.

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Ein neunstündiger Stromausfall hat heute Nacht weite Teile Taiwans lahmgelegt, darunter nach ersten Meldungen auch Chipsatz-Produzenten wie UMC, SIS und VIA. Bisher blieben Berichte unbestätigt, nach denen IT-Unternehmen im Hsinchu Science Park, dem Zentrum von Taiwans Elektronik-Industrie, Schäden in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar zu beklagen hätten.

Bei den betroffenen Unternehmen können bis zur Wiederaufnahme einer geregelten Produktion bis zu drei Monate vergehen. Die Lager der Distributoren sollen zwar gut gefüllt sein, aber der zu erwartende Lieferengpass dürfte die Preise für Chipsätze trotzdem in die Höhe treiben. Viele Produktionsanlagen sollen immer noch stillstehen oder nur mit halber Kraft arbeiten.

Auch unser taiwanisches Büro berichtete von immer noch andauernden Stromschwankungen. Neben der Industrie seien sieben Millionen Haushalte betroffen. Die meisten Büros wären jedoch ohnehin leer, weil weder Klima-Anlagen noch Aufzüge funktionierten. Auch der taiwanische Premierminister blieb im Fahrstuhl stecken und mußte befreit werden.

Über die Ursache des Ausfalls spekulieren die Medien noch. Anfänglich wurde hinter dem totalen Leistungsausfall ein Sabotageplan der Chinesen vermutet. Das alarmierte taiwanische Militär fand dafür jedoch keine Anhaltspunkte. Möglicherweise war aber auch ein umgefallener Hochspannungsmast die Ursache. Andere Quellen sprechen von einem fehlgeschlagenen Jahr-2000-Test. (ll)