Tank fast leer: Weltraumteleskop Kepler hat wohl nur noch Monate
Das NASA-Teleskop Kepler hat das Ende seiner Mission nun wohl fast erreicht. Nachdem die Ingenieure die Sonde mit einem Trick am Leben hielten, geht ihr nun langsam der Treibstoff aus. Ohne den kann sie gesammelte Daten nicht mehr zur Erde schicken.
Nach rund neun Jahren im All wird dem Weltraumteleskop Kepler wohl innerhalb der kommenden Monate der Treibstoff ausgehen. Das teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA mit. "Unsere derzeitigen Schätzungen sind, dass der Tank innerhalb weniger Monate leer sein wird – aber wir sind auch schon in der Vergangenheit von der Leistung von Kepler überrascht worden", sagte NASA-Ingenieur Charlie Sobeck. "Wir erwarten also, dass die Mission bald endet, aber wir sind darauf vorbereitet, dass wir so lange weitermachen, wie der Treibstoff es zulässt." Bis dahin sollten so viele Daten wie möglich gesammelt werden. Der Treibstoff ist nötig, um die Sonde zur Erde auszurichten, und die Daten zu senden.
Der nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler benannte Exoplanetenjäger war 2009 ins All gebracht worden, um nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zu suchen. Seitdem hat Kepler Hinweise auf tausende von fernen Planeten gefunden. Bei der Mission traten allerdings auch immer wieder technische Schwierigkeiten auf, seit 2013 operiert Kepler nur noch in begrenztem Modus, den die Ingenieure mit einem Trick ermöglichten.
Suche nach Exoplaneten geht weiter
Ein Nachfolger für Kepler steht aber schon in den Startlöchern: Am 16. April soll das Weltraumteleskop "Transiting Exoplanet Survey Satellite" (TESS) vom US-Bundesstaat Florida aus starten und sich auf die Suche nach Exoplaneten machen. Anders als Kepler wird sich das Weltraumteleskop nicht nur einen kleinen Himmelsausschnitt vornehmen, sondern fast das gesamte Firmament absuchen und sich auf Sterne konzentrieren, die nicht mehr als 300 Lichtjahre entfernt sind.
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(Bild: PHL @ UPR Arecibo)
(mho)