Tausende "Scheinselbständige" in der DV-Branche

Die Computerbranche fordert von der Bundesregierung eine Korrektur der Neuregelung zur sogenannten Scheinselbständigkeit.

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Von
  • Christian Persson

Die Computerbranche fordert von der Bundesregierung eine Korrektur der Neuregelung zur sogenannten Scheinselbständigkeit. Infolge der gesetzlichen Änderung bei der Frage der Scheinselbständigkeit von Freiberufler drohten jetzt mehrere tausend Kündigungen, erklärte der Bundesverband Informationstechnologien (BVIT) am Freitag auf der CeBIT. Notwendig sei Gruppenfreistellung für die Berufe der Informations- und Kommunikationsbranche von der Neuregelung.

Insgesamt werde die Zahl der oft hochqualifizierten und sehr gut bezahlten Freiberufler auf 15.000 geschätzt, sagte BVIT-Geschäftsführer Alexander Bojanowsky. Viele freie Mitarbeiter fielen unter die Kriterien und müßten daher in der Sozialversicherung pflichtversichert werden. Sie arbeiteten mitunter ein Jahr und länger bei einer Firma für ein bestimmtes Projekt und lehnten trotzdem die Festanstellung ab. Umgekehrt gebe es Experten, die eine Firma nur für ein bestimmtes Projekt brauche. Auch hier mache eine Festanstellung keinen Sinn, sagte Bojanowsky. Den Unternehmen bliebe also nichts anderes, als tausenden von Freiberuflern die Verträge zu kündigen. Andernfalls drohe eine Strafe von 10 000 DM je Scheinselbständigem. Seit Januar sind arbeitnehmerähnliche Selbständige -- Personen, die ohne eigene Mitarbeiter für einen einzigen Auftraggeber arbeiten -- in der Rentenversicherung pflichtversichert. Dabei müssen sie die Hälfte der Beiträge selbst zahlen. (cp)