TeamViewer-Angriff: Untersuchung abgeschlossen, Nutzer sind nicht betroffen

Forensische Ermittlungen gemeinsam mit Microsoft ergaben, dass Angreifer weder die Entwicklungsumgebung noch die Kundendaten von Teamviewer kompromittierten.

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TeamViewer GmbH

Die Firmenzentrale der TeamViewer GmbH im baden-württembergischen Göppingen.

(Bild: dpa, Christoph Schmidt)

Update
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Gut anderthalb Wochen nach dem mutmaßlich russischen Angriff auf die Fernwartungssoftware TeamViewer hat der Hersteller nun seine Untersuchungsergebnisse veröffentlicht. Der Angriff beschränke sich auf die interne IT-Umgebung des Unternehmens, so ein Sprecher – die Software selber sei nicht beeinträchtigt.

Man habe Microsoft als Dienstleister zur "Incident Response", also der Behandlung und Untersuchung des Vorfalls, ins Boot geholt. Die Forensiker stellten fest, dass beim Angriff personenbezogene Daten der Mitarbeitenden kopiert wurden – möglicherweise aus einem geknackten Active Directory. So gerieten Namen, Kontaktinformationen und Passwort-Hashes der TeamViewer-Angestellten in die Hände der Eindringlinge.

Diese stammten mutmaßlich aus russischen Geheimdienstkreisen. TeamViewer gibt an, typische Verhaltensweisen (TTPs - Tactics, Techniques and Procedures) der Gruppe "Cozy Bear" (auch als APT29 bekannt) identifiziert zu haben. Westliche Sicherheitsexperten nehmen an, dass Cozy Bear, etwa "gemütlicher Bär", vom russischen Auslandsgeheimdienst SWR gesteuert wird.

Der TeamViewer-Mitteilung zufolge sei weder die Produkt-Entwicklungsumgebung noch die Cloud-Plattform zur Vernetzung der TeamViewer-Instanzen untereinander vom Angriff betroffen gewesen, ebenso wenig hätten die Angreifer Kundendaten abziehen können.

TeamViewer hat, so der Sprecher, die Anmeldeprozeduren für Mitarbeitende gehärtet und weitere Schutzmaßnahmen eingezogen. Danach habe es keine weiteren verdächtigen Aktivitäten im Firmennetz gegeben. Auch bei der Härtung sei Microsoft behilflich gewesen. Zudem habe man die Behörden über den Datenabfluss informiert.

Das Unternehmen betont, es habe nie eine Gefahr für Nutzer bestanden – die Software sei auch während des Angriffs jederzeit sicher gewesen. Damit möchte TeamViewer Zweifel seiner Kunden ausräumen, die eine Unterwanderung der Fernwartungssoftware befürchteten. Auch in der heise-Community "heise security PRO" diskutierten Security-Profis lebhaft über den Umgang mit dem Einbruch beim Fernwartungsdienstleister.

(cku)