Teams auf dem Mac: Videochats mit "Sonnenbrand"

Selbst mit einer guten Kamera wie dem iPhone sehen Teams-Chats auf dem Mac manchmal merkwürdig rot-stichig aus. Aktuell gibt es nur einen unbequemen Workaround.

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Teams-Icon und ein Mann mit Sonnenbrand

Teams-Icon und ein Mann mit Sonnenbrand: Nicht ganz so schlimm sehen Videochats in Teams auf dem Mac aus. Aber fast.

(Bild: Suzanne Tucker / Shutterstock)

Lesezeit: 4 Min.

Wenn Kollegen, die sich von einem Mac aus in einen Teams-Call zuschalten, aussehen, als wären sie zu lange in der Sonne gewesen oder hätten womöglich tags zuvor einen über den Durst getrunken, gibt es womöglich eine vollkommen unschuldige Erklärung: Die Kameradarstellung in Microsofts Produktivitätssuite macht unter macOS derzeit Probleme. Insbesondere wenn die Ausleuchtung nicht sehr gut aus, neigt die Software dazu, Gesichter erstaunlich rot-stichig darzustellen. Das wirkt dann wie Sonnenbrand oder "Asian Flush". Bislang gibt es keinen direkten Workaround, doch immerhin einen Tipp, was man tun kann.

Apples in Rechnern wie iMac oder MacBook eingebaute Kameras haben keinen besonders guten Ruf, doch zur Fehlfarbdarstellung neigen sie zumeist nicht. Zudem tritt das Sonnenbrandproblem in Teams auch dann auf, wenn man eine hochwertige externe Kamera oder ein iPhone über die Integrationskamerafunktion (Continuity Camera) nutzt. Betroffen sind sowohl die alte Teams-Version als auch die seit letztem Jahr erhältliche neuere Variante, die performanter sein soll. Die meisten User mit dem Problem scheinen macOS 14 alias Sonoma zu verwenden, Apples aktuelles Mac-Betriebssystem.

Das Bild, das die Kamera Hardware-seitig liefert, ist dabei verwirrenderweise deutlich besser als jenes, das schließlich in Teams ankommt. Dies lässt sich anhand der Kameraanzeige in der macOS-Menüleiste ersehen, die das Zuschalten verschiedener systemweiter KI-Darstellungsmodi wie Studiolicht oder Porträtmodus ermöglicht. Dort werden die Farben natürlich wiedergegeben. In Teams selbst gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Videobild zu ändern, darunter eine automatische Helligkeitsanpassung des Bildes oder ein Softfokus. Doch Farbveränderungen sind hier bislang nicht möglich, entsprechend bleibt die Darstellung also auch dann eher rot. Die Verwendung von vorgeschalteten Bildoptimierungswerkzeugen wie iGlasses hilft auch nichts, da der Rotstich offenbar direkt in Teams "implementiert" wird.

Nutzer Sasha P., der selbst von dem Problem betroffen ist, spekuliert, dass Teams versucht, die Videoqualität – also Farbe, Sättigung, Farbton, Helligkeit und Kontrast – stets automatisch zu verbessern, was bei den meisten Hauttönen wahrscheinlich funktioniere. "Aber für diejenigen von uns, die wie ich einen natürlichen rosa Hautton haben – oder für Menschen, die unter Hautkrankheiten wie Rosazea leiden – macht diese Videoverbesserung die Situation nur noch schlimmer", sagte er Mac & i. Manchmal sei es für ihn so unschön, dass er die Kamera ausschalten müsse. "Ich wurde schon von Kollegen auf meinen Sonnenbrand angesprochen!"

Aktuell gibt es von Microsoft keine Abhilfe. Das Problem ist zwar bekannt und wird im offiziellen Forum des Konzerns diskutiert, Angaben zu einem Fix wurden jedoch noch nicht gemacht. Um das Bild (etwas) zu verbessern, können betroffene Nutzer zunächst versuchen, ihre Umgebung heller zu gestalten – beispielsweise, in dem sie am Fenster filmen oder sich ein Videolicht besorgen. Aber auch dann sieht die Gesichtsdarstellung in Teams oftmals noch unnatürlich aus.

Kameravergleich: Rechts der "Sonnenbrand"-Effekt bei Teams, links die Darstellung in Chrome und (Microsoft) Edge.

(Bild: Sasha P. / Microsoft-Forum)

Wirkliche verbessern lässt sich die Situation nur über einen Umweg: den "Browsertrick". Man verwendet dabei nicht die Teams-App selbst, sondern nutzt Microsofts Teams-Website, beispielsweise mit Chrome oder Safari. Dort ruft man dann den Link zur jeweiligen Videokonferenz auf, loggt sich gegebenenfalls ein und nimmt dann vom Browser aus teil (dazu den entsprechenden Link zur Öffnung im Browser klicken und verhindern, dass sich nicht gleich wieder die Teams-App öffnet). In der Browser-Version von Teams ist das Rot-Stich-Problem nämlich glücklicherweise nicht vorhanden – das Kamerabild sieht natürlich aus und genau so, wie es in der Kamera tatsächlich ankommt. Softfokus oder Autohelligkeit lassen sich dort allerdings nicht mit Teams-Mitteln einstellen, wie es im Client möglich ist. Vor der Verwendung sollten Sie darauf achten, Kamera und Mikrofon im Browser freizugeben. Auch die Integrationskamera lässt sich hier nutzen, was bei einem aktuellen iPhone-Modell dann knackscharf aussieht.

Update

Beispielbild eingefügt und korrigiert, dass Softfokus und Autohelligkeit im Browser nicht zur Verfügung stehen. Statement eines Betroffenen eingefügt.

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(bsc)