TechEd Developers: Hilfen fürs Arbeiten offline

Reichlich Gesprächsstoff auf Microsofts europäischer Entwicklerkonferenz TechEd Developers lieferte die Ankündigung eines Framework zum Abgleich zwischengespeicherter Anwendungsdaten etwa von Webclients.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Microsofts jährlicher Entwicklertreff TechEd Developers konfrontiert seine Teilnehmer dieses Jahr mit vergleichsweise wenigen überraschenden Neuerscheinungen – trotz der abgesagten PDC, die sonst kurz vor der TechEd stattfindet und in früheren Jahren viele Neuheiten schon vorweggenommen hat. Laut der Keynote von Microsofts Entwicklungs-Vizepräsident Soma Somasegar (WMV) soll es immerhin noch im November das .NET Framework 3.5 sowie die Entwicklungsumgebung Visual Studio 2008 als offizielle Releases geben. Mehr Gesprächsstoff gab indes die Ankündigung einer Community Technology Preview (CTP) für das Microsoft Sync Framework her, das die Redner mitunter als Bestandteil von Ray Ozzies neuer Microsoft-Welt der Kommunikation umrissen.

Ähnlich wie Google Gears sollen die Sync-Funktionen Web-Clientsoftware in die Lage versetzen, auch bei unterbrochener Netzwerkanbindung mit gecachten Daten vom Webserver weiterzuarbeiten und diese bei nächster Gelegenheit auf Client und Server zu aktualisieren. Das Ziel ist also quasi die Verallgemeinerung des Zusammenspiels zwischen Outlook und Exchange-Server oder zwischen verschiedenen Rechnern mit Groove-Clients. Zu diesem Zweck muss ein Data Provider alle Veränderungen am Datenbestand verfolgen und diese bei der Synchronisation mit möglichst geringer Netzwerklast zwischen den beteiligten Rechnern angleichen. Der erklärte Anspruch, das Framework solle mit allen Sorten von Inhalten – vom Datenbankeintrag bis zum Videoclip – klarkommen, bedeutet aber keineswegs, dass immer alle Informationen bis zum letzten Bit angeglichen werden; vielmehr sollen Entwickler entscheiden können, welche Bestandteile von Dateien oder Datenbankobjekten mit einer bestimmten Gegenstelle gleichgeschaltet werden. So könnte man ein Adressbuch mit den neuesten Postanschriften auf Server A abgleichen, Veränderungen an Telefon- oder E-Mail-Daten aber nur mit Server B austauschen.

Derzeit ist das Sync-Framework in Warteposition, auf dass von Entwicklerseite möglichst vielseitige Data Provider bereitgestellt werden. Aktuell verfügbar sind Provider Services für ADO.NET-Objekte, "Simple Sharing Extensions" wie RSS- oder Atom-Datenquellen sowie für (Teile der) Dateisysteme FAT und NTFS. Speziell der letztere Provider Service soll Dateiinhalte und Metadaten wie Dateiname und –pfad, Zeitstempel und Attribute abdecken und zum Filtern abzugleichender Dateien nutzen können. Eine Vorschau gibt auf Wunsch Auskunft über absehbare Änderungen, bevor es dauerhafte Veränderungen auf der Festplatte setzt. Das könnte sich als sehr nützlich erweisen, weil im aktuellen Status nur eine fest programmierte Policy besteht, wie das System im Fall konkurrierender Änderungen vorgehen soll. Auch der Abgleich von Zugriffsberechtigungen per ACL ist bis jetzt nicht vorgesehen. (hps)