Tel Aviv will stadtweit WLAN anbieten
Den Aufbau des kostenlosen Angebots in der israelischen IT-Metropole soll Motorola übernehmen
- Peter Mühlbauer
In der israelischen IT-Metropole Tel Aviv gibt es schon jetzt in vielen Gegenden offene WLAN-Zugänge, aei es am Strand oder in Bussen. In dem Land wird der Infrastrukturausbau nicht wie in Deutschland mit Rechtskonstruktionen wie der Störerhaftung behindert. Trotzdem sollen die wenigen unerschlossenen Bereiche jetzt mit einem kostenlosen Angebot abgedeckt werden, dessen Entwicklung die Firma Motorola übernimmt. Unter den Arealen befinden sich Gebiete an der Küste, das von einer ganz eigenen Variante der Bauhaus-Architektur mitgeprägte Viertel Florentine, die Altstadt von Jaffa, der Hatikvah-Markt, die Herbert Samuel Street sowie der Clore Park im Süden der Stadt und weitere Gartenanlagen.
Auch andere Städte, die ihren Steuerzahlern ein effizienteres und gleichzeitig bequemeres Arbeiten ermöglichen wollen, haben sich in der Vergangenheit für kostenlose WiFi-Angebote entschlossen: In Tallin reicht das Netz mittlerweile sogar deutlich über die gut-400.000-Einwohner-Hauptstadt hinaus und im chinesischen Hangzhou bietet man nach einer siebenjährigen Aufbauzeit seit November einer Sieben-Millionen-Einwohner-Region kostenloses WLAN an, das aus Kapazitätsgründen allerdings noch auf Tablets und Smartphones beschränkt und für Laptops gesperrt wird. Hangzhous nordöstlicher Nachbar, das 180 Kilometer entfernte und 23 Millionen Einwohner große Schanghai, will sich mit Hilfe von Huawei ebenfalls zur "Smart City" ausbauen und auch in Peking plant man mittlerweile eine deutliche Vermehrung der verhältnismäßig wenigen Hotspots.
In San Francisco, dem Tor zum US-amerikanischen Silicon Valley, versprach Bürgermeister Gavin Newsom eine Digital Inclusion Strategy (DIS) mit WLAN für alle Bürger: 300 kBit/s sollen kostenlos sein und für 1 MBit/s werden monatlich 21,25 US-Dollar fällig. Dort gibt es allerdings bereits das private Projekt SFLAN, das Brewster Kahle von Internet Archive vor fünf Jahren ins Leben rief und das wie andere Freifunk-Projekte von Bürgern betrieben wird. Ähnliches schwebt dem Anbieter Meraki vor, der sein Produkt "Mini", bei dem ebenfalls vorhandene Kapazitäten von Anschlussinhabern genutzt werden, als deutlich kostengünstigere Alternative zu Newsoms Plan anpreist. (pem)