Telefónica kommt bei Übernahme der Deutschlandtochter voran

Nach Ablauf des Übernahmeangebots halten die Spanier 93 Prozent der Anteile. Das hat Konsequenzen für Telefonica Deutschland – und eventuell weitere Aktionäre.

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Niederlassung von Telefónica Deutschland in Düsseldorf.

(Bild: Telefónica)

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Der spanische Telefónica-Konzern hält nach Ablauf seines Übernahmeangebots nun 93,1 Prozent der Anteile an seiner Tochtergesellschaft Telefónica Deutschland. Das teilte das Unternehmen am Montag in Madrid mit. Demnach hat Telefónica rund 1,48 Milliarden Euro bezahlt, um seinen Anteil an der Deutschlandtochter von 71,8 Prozent auf 93,1 Prozent aufzustocken.

Im November vergangenen Jahres hatte Telefónica ein Angebot für die Übernahme der noch ausstehenden Anteile an Telefónica Deutschland abgegeben, das hierzulande Mobilfunkdienste hauptsächlich unter der Marke "o2" anbietet. Die Spanier boten 2,35 Euro pro Aktie. Das Papier hatte am Vortag bei 1,70 Euro geschlossen. Das Übernahmeangebot war befristet bis zum 17. Januar 2024.

Innerhalb dieser Frist haben Anteilseigner dem spanischen Konzern knapp 7,9 Prozent der Aktien verkauft, teilte das Unternehmen weiter mit. Weitere 13,4 Prozent der Anteile habe Telefónica außerhalb des ursprünglichen Angebots erworben. Der Konzern rechnet mit einem Abschluss der Transaktionen am 26. Januar.

Die Besitzer der noch ausstehenden Anteile an Telefónica Deutschland könnte der spanische Konzern nun auch zwangsweise abfinden. Über etwaige Pläne für einen solchen "Squeeze-out" machte das Unternehmen am Montag keine Angaben.

Für Telefónica Deutschland dürfte die Übernahme den Abschied aus dem Nebenwerteindex MDAX bedeuten. Hier sind die 50 größten deutschen Unternehmen gelistet, die nach Umsatz oder Marktkapitalisierung auf die 40 im DAX gelisteten Aktiengesellschaft folgen. Voraussetzung ist, dass sich mindestens 10 Prozent der Anteile im Streubesitz befinden.

(vbr)