Telefonica setzt weiter auf ADSL2+

Bis Mitte 2007 will die deutsche Telefónica-Tochter 2500 Hauptverteiler erschließen und damit 500 deutsche Städte mit schnellem DSL versorgen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die deutsche Tochter der spanischen Telefonica hat Details zum geplanten Ausbau des eigenen Netzes bekannt gegeben. "Wir wollen bis 2007 einen Betrag in einem niedrigen dreistelligen Millionenbereich investieren", sagte ein Sprecher der Telefonica Deutschland am Donnerstag in München. Das Unternehmen hatte im Juni angekündigt, bis zum nächsten Jahr eine Netzabdeckung von 60 Prozent erreichen zu wollen.

Nach eigenen Angaben kann Telefonica bisher 40 Prozent der deutschen Haushalte mit schnellem ADSL2+ versorgen. Bis Mitte 2007 sollen insgesamt 2500 Hauptverteiler (HVT) ausgebaut und damit mehr als 500 Städte an das schnelle DSL-Netz des Carriers angeschlossen werden. Die deutsche Tochter des ehemaligen spanischen Monopolisten ist nur marginal im Endkundengeschäft aktiv. Sie stellt vielmehr die Infrastruktur verschiedener Zugangsanbieter zur Verfügung. So setzen unter anderem AOL, HanseNet und Freenet bei ihren ADSL2+-Angeboten auf die Leitungen der Münchner.

"Die erfolgreiche Vermarktung der Plattform in den ersten Monaten sowie die große Nachfrage bei unseren Kooperationspartnern stehen hinter der Entscheidung, weiter in den Netzausbau zu investieren", erklärte Andreas Bodczek, Deutschland-Geschäftsführer der Telefonica, am heutigen Donnerstag in München. Bei der Entscheidung für den Netzausbau vertraut Telefonica auf die Fortsetzung einer konsistenten Regulierungspolitik der für das Infrastruktur-Geschäft notwendigen Vorleistungsprodukte. Die aktuell diskutierten "Regulierungsferien" für das geplante VDSL-Netz der Telekom würden einen "fatalen Rückschritt" für die Branche bedeuten, so das Unternehmen.

Telefonica wird auch seine Tochter 02 unterstützten, wenn der Mobilfunkbetreiber mit einem Bündelangebot von Mobilfunk und DSL-Anschluss an den Markt geht. Das Unternehmen will damit die Kunden dazu bewegen, ihren Festnetzanschluss aufzugeben und komplett umzusteigen. Diese Strategie verfolgt mittlerweile auch der weltgrößte Mobilfunkkonzern Vodafone, der im Schlussquartal ein eigenes Bündelangebot von Handy und DSL starten will.

Im vergangenen Jahr hatte der spanische Telefonriese den britischen Mobilfunkbetreiber und damit auch dessen deutsche Tochterfirma für 26 Milliarden Euro übernommen. Durch den Zukauf wurde Telefonica der größte Mobilfunkanbieter Europas nach Vodafone. (vbr)