Telekom Austria steigert Nettogewinn deutlich

Für das laufende Jahr erwartet Konzernchef Heinz Sundt kaum Umsatzzuwachs, der Nettoüberschuss soll aber um mehr als ein Zehntel erhöht werden.

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Von
  • Torge Löding

Die Telekom Austria hat im Jahr 2003 ihr Finanzergebnis gegenüber 2002 erheblich verbessert. Der konsolidierte Jahresüberschuss wurde von 12,8 Millionen auf 134,2 Millionen Euro mehr als verzehnfacht. Entsprechend hat sich auch der Gewinn je Aktie von 3 auf 27 Cent je Aktie verneunfacht. "Erstmals, seit wir an der Börse sind, haben wir einen signifikanten Nettogewinn nach Steuern erwirtschaftet", sagte Konzernchef Heinz Sundt in Wien. "Wir werden eine Dividende von 13 Cent je Aktie der Hauptversammlung zur Genehmigung vorlegen".

Für das laufende Jahr erwartet Sundt kaum Umsatzzuwachs, der Nettoüberschuss soll aber um mehr als ein Zehntel erhöht werden. Das am 3. Februar 2004 begonnene Aktienrückkauf-Programm soll fortgesetzt werden. Bis 3. Dezember dürfen insgesamt 50 Millionen Stück zu Kursen zwischen 9 und 15 Euro erworben werden. Im Mobilfunkbereich sind neue Auslandsunternehmungen möglich. Das Interesse an einer Mehrheit an der bulgarischen Mobitel besteht nach wie vor, zur Jahresmitte könnten wieder Verhandlungen aufgenommen werden, hofft Sundt. Auch die Märkte in Serbien und Bosnien-Herzegowina werden weiter beobachtet. Außerhalb ihrer primären geostrategischen Ausrichtungen möchte sich die TA zudem um eine Mobilfunklizenz im Oman bewerben.

Der Umsatz der TA stieg von 3,91 Milliarden um 1,6 Prozent auf 3,97 Milliarden Euro, das bereinigte EBITDA (Nettoergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen, Wertminderungen) von 1,51 Milliarden um 3,1 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro. Deutlicher lässt sich die positive Entwicklung am Betriebsergebnis (EBIT) ablesen, welches um 35,4 Prozent auf 369,8 Millionen erhöht wurde. Ermöglicht haben dies eine weitere Reduktion der Investitionen (Capex) um mehr als zehn Prozent sowie ein mit 1125 Arbeitsplätzen stärker als geplanter Personalabbau im Festnetzbereich. Gleichzeitig konnte im Festnetz der Umsatzrückgang auf minus 2,8 Prozent mehr als halbiert und der Marktanteil bei 55,3 Prozent gehalten werden. Auch die Zahl der eigenen ADSL-Kunden wurde von 143.100 auf 207.600 deutlich erhöht.

Somit ist der Verlust im Betriebsergebnis des Festnetzes um 70,3 Prozent auf 34,3 Millionen Euro geschrumpft, nun soll 2004 ein positives Ergebnis erreicht werden. Es gehe darum, "den Kampf ins Wohnzimmer zu tragen", sagte Wireline-COO Rudolf Fischer, "Breitband-Internet ist das zentrale Thema für die nächsten Jahre". Sein für den Konzerngewinn verantwortlicher Wireless-Kollege Boris Nemsic konnte für die Mobilkom Austria Group aus Österreich, Kroatien und Slowenien gestiegene Umsätze und EBITDA vermelden. "Wir hatten vermutet, dass es in Österreich zu einer Marktsättigung kommen würde. Diese Vermutung war falsch -- Gott sei Dank." Die mit Vodafone eingegangene Partnerschaft bringe zudem höhere Roaming-Einnahmen und Margen, sagte Nemsic. Insgesamt hat die Gruppe ihr bereinigtes EBITDA um 11,9 Prozent auf 727,1 Millionen, ihr Betriebsergebnis um 5,4 von 100 auf 401,4 Millionen erhöht. (tol)