Telekom-Chef Höttges lehnt 1&1-Vorschlag zur Nutzung von 5G-Netzen ab

1&1 erwägt, bei der 5G-Frequenz-Auktion mitzubieten. Telekom-Chef Tim Höttges wittert dabei unfairen Wettbewerb.

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Telekom-Chef Höttges

(Bild: dpa, Rolf Vennenbernd/Archiv)

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Von
  • dpa

In der Diskussion über die anstehende Versteigerung von 5G-Mobilfunk-Frequenzen hat Telekom-Chef Tim Höttges dem Mobilfunkanbieter 1&1 Drillisch unfairen Wettbewerb vorgeworfen. "Das Unternehmen will auf die Netze der drei großen Netzbetreiber zugreifen können", sagte Höttges den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Während die Telekom sowie die beiden Netzbetreiber Vodafone und Telefonica Milliarden in die Infrastruktur investierten, wolle sich 1&1 in dieses Netz einmieten – "und das zu sehr niedrigen Preisen", sagte Höttges. "Das ist unfairer Wettbewerb."

Hintergrund sind Überlegungen von United-Internet-Chef Ralph Dommermuth, bei den Frequenz-Versteigerungen für den neuen Mobilfunkstandard 5G mitzubieten. Weil United Internet und die Tochter 1&1 Drillisch nicht über eigene Mobilfunknetze verfügen, müssten sie zumindest für eine Übergangszeit die Netze der drei Betreiber in einem nationalen Roaming mitnutzen. Ähnlich wie beim Festnetz und Internet könnten die Preise für solche Vorleistungen von der Bundesnetzagentur festgelegt werden. Das wollen die drei Netzbetreiber unter allen Umständen verhindern – auch beim Ausbau von Glasfaser.

"Die Regulierung des Telekommunikationsmarktes passt nicht mehr zum heutigen Geschäft", sagte Höttges im Zeitungsinterview. "Ich biete 1&1 verbindlich an, dass wir ab sofort gemeinsam Glasfaserkabel verlegen und bundesweit mehr als fünf Millionen Haushalte an das schnelle Breitbandnetz anschließen." Die Kosten dafür würden zur Hälfte geteilt. "1&1 soll beweisen, dass sie bereit sind, in Infrastruktur zu investieren."

Dommermuth argumentiert, sein Unternehmen werde nur dann für eine 5G-Lizenz bieten, wenn ihm ein deutschlandweites Roaming zu "fairen Konditionen" zugesichert werde "Damit es fairen Wettbewerb gibt, müssen Neueinsteiger die früheren Netzgenerationen bei Bedarf automatisch nutzen können, um so in der Aufbauphase 5G-Funklöcher zu überbrücken", sagte Dommermuth der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. (axk)