Telekom-Konkurrenten wird Kundenzugang erleichtert

Die Bundesnetzagentur eröffnet den Telekom-Wettbewerbern eine neue Zugangsmöglichkeit zum Netz des Ex-Monopolisten: Künftig dürfen sie direkt auf die Schaltverteiler zugreifen. Ziel ist eine bessere DSL-Versorgung auf dem Land.

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Die Bundesnetzagentur erleichtert den Konkurrenten der Deutschen Telekom den Zugang zu Kunden-Haushalten. Laut einer Mitteilung der Behörde muss der Bonner Konzern seinen Wettbewerbern den Zugriff auf die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) künftig bereits am Schaltverteiler gewähren. Diesen muss die Telekom in einem bisher breitbandig nicht oder nur schlecht erschlossenen Ort in der Regel am Ortseingang aufbauen.

Damit verkürze sich die Länge der Leitungen zwischen der Technik des Anbieters und dem Kunden, was die Versorgung mit höheren Bandbreiten ermöglicht, führt die Agentur aus. Außerdem werde die erforderliche DSL-Technik an nur einem zentralen Punkt gebündelt. Die Anbindung jedes einzelnen Kabelverzweigers, für die aufwändige Tiefbauarbeiten notwendig seien, werde damit überflüssig.

Die Telekom-Wettbewerber hatten auf den Zugang zu den Schaltverteilern gedrängt. Die Entgelte für die neue Zugangsmöglichkeit zum Telekom-Netz werden in einem gesonderten Verfahren festgelegt, wie die Behörde weiter mitteilte. "Die Bundesnetzagentur zeigt mit der heute ergangenen Entscheidung, dass sie das Problem der weißen Flecken aktiv angeht und die nötigen regulatorischen Voraussetzungen dafür schafft, dass auch in ländlichen Gebieten künftig jeder einen schnellen Internet-Anschluss bekommen kann, sagte der Präsident der Behörde, Matthias Kurth. Damit trage die Behörde der von der Bundesregierung beschlossenen Breitbandstrategie Rechnung.

Kurth appellierte an die Wettbewerber, von der neuen Zugangsmöglichkeit regen Gebrauch zu machen, um auf diese Weise den Breitbandausbau in der Fläche voranzutreiben. Die Telekom reagierte gelassen. "Wir verstehen die Entscheidung als Aufforderung an die Wettbewerber, sich im ländlichen Raum mit Investitionen in die Infrastruktur zu beteiligen", sagte ein Sprecher. Die Entgelte, die von den Wettbewerbern für diese neue Zugangsmöglichkeit zum Telekom-Netz zu zahlen sind, werden in einem gesonderten Genehmigungsverfahren von der Bundesnetzagentur festgelegt. (dpa) / (cwo)