Telekom-Rivale plant keine rasche Gegenofferte bei MetroPCS

Der US-Mobilfunkanbieter Sprint will zunächst die Unterlagen unter die Lupe nehmen, die zu der geplanten Fusion von T-Mobile USA mit MetroPCS öffentlich eingereicht werden müssen.

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Von
  • dpa

Der drittgrößte US-Mobilfunkanbieter Sprint plant einem Medienbericht zufolge keine unmittelbare Gegenofferte bei dem geplanten Zusammenschluss von T-Mobile USA mit dem US-Mobilfunk-Anbieter MetroPCS. Sprint könne sich mit einer möglichen Offerte bis zu drei Monate Zeit lassen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Zunächst wolle der Konkurrent der Deutschen Telekom die öffentlich einzureichenden Unterlagen der Offerte unter die Lupe nehmen.

Die Deutsche Telekom will ihr Sorgenkind T-Mobile USA mit dem amerikanischen Mobilfunk-Anbieter MetroPCS zusammenführen. Die Telekom bringt laut den Anfang des Monats veröffentlichten Plänen dazu ihre US-Tochter und ein Gesellschafterdarlehen in den bisherigen Rivalen ein. Im Gegenzug erhalten die Bonner 74 Prozent der Anteile an der börsennotierten MetroPCS. Für das neue Gemeinschaftsunternehmen mit rund 42,5 Millionen Kunden werde ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum zwischen 3 und 5 Prozent über fünf Jahre erwartet, hieß es.

Allerdings werden durch den Zusammenschluss milliardenschwere Abschreibungen auf Firmenwerte das Nettoergebnis der Telekom im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich weit in die Verlustzone drücken. Die Vermögens- und Firmenwerte würden sich durch die Prüfung der Werthaltigkeit in einer Größenordnung zwischen 7 Milliarden bis 8 Milliarden Euro vermindern.

T-Mobile USA ist der viertgrößte Mobilfunker des Landes, leidet aber unter einem Kundenschwund. Ein teurer Netzausbau ist nötig, um mit den steigenden Datenmengen der Smartphones mitzuhalten. Zusammen könnten die Firmen nun die hohen Kosten für den Ausbau des schnellen Mobilfunk-Netzes leichter schultern. Schon im Mai hatte es Gerüchte gegeben, T-Mobile USA und die kleinere MetroPCS könnten zusammengehen.

Die Telekom war im Dezember mit ihrem Versuch gescheitert, T-Mobile USA an den US-Branchenriesen AT&T zu verkaufen. Die US-Wettbewerbshüter hatten Einspruch gegen das 39 Milliarden US-Dollar schwere Geschäft erhoben, weil sie Nachteile für die Kunden befürchteten. (anw)