Telekom-Schulden sinken unter 40-Milliarden-Euro-Marke

Der Vorstand strebt eine Dividendenzahlung in Höhe von 62 Cent pro Aktie an.

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  • dpa

Die gebeutelten T-Aktionäre erhalten nach zwei dividendenlosen Jahren für das laufende Geschäftsjahr wieder eine Ausschüttung. Der Vorstand strebe eine Zahlung von 62 Cent pro Aktie an, sagte der Vorstandschef der Deutschen Telekom, Kai-Uwe Ricke, heute bei der Vorlage der Quartalszahlen in Bonn. Eine solchen Betrag hatte der Konzern zuletzt im Jahr 2000 an seine Anteilseigener ausgeschüttet. Ricke: "Wir wollen anknüpfen an die historische Dividende". Diesen Betrag bezeichnete er zugleich als eine Mindestdividende für die Zukunft.

Über den endgültigen Dividendenvorschlag, der im kommenden Jahr von der Hauptversammlung abgesegnet werden muss, wird der Aufsichtsrat der Telekom entscheiden. Da der Konzernjahresüberschuss noch nicht feststeht, will der Vorstand dem Gremium zunächst eine Spanne von 56 bis 62 Cent vorschlagen. Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet der größte europäische Telekommunkationskonzern einen Überschuss von 3,2 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll bei 19,2 Milliarden Euro liegen und 2005 um 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro übertroffen werden.

Zur Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten dieses Jahres zeigte sich der Vorstand hoch zufrieden. Das Ergebnis vor Steuern habe sich auf 4,7 Milliarden Euro verdreifacht und der Überschuss auf 3,2 Milliarden Euro verdoppelt. Der Umsatz erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 4 Prozent auf 42,9 Milliarden Euro, wobei der Mobilfunk und das Breitband die Wachstumstreiber waren. "Die Deutsche Telekom ist zurück, wir sind wieder auf Spur", betonte Ricke. Durch konsequente Entschuldung habe sich das Unternehmen die finanziellen Handlungsspielräume erschlossen.

So steht die Telekom, die weltweit knapp 248.000 Menschen beschäftigt, beim Schuldenabbau glänzend da. Die Verbindlichkeiten reduzierten sich bis zum Ende des 3. Quartals auf 40,8 Milliarden Euro. Ende Oktober unterschritten sie erstmals seit knapp fünf Jahren die 40-Milliarden-Euro-Schwelle. Seit dem Amtsantritt von Ricke vor zwei Jahren baute die Telekom rund 24 Milliarden Euro Schulden ab.

Die Zahl der Mobilfunkkunden des Telekom-Konzerns erhöhte sich bis Ende September dieses Jahres um 16,6 Prozent auf 67,2 Millionen. Dabei erwies sich einmal mehr die US-Tochter mit einem Zuwachs von rund 44 Prozent als Wachstumsmotor. Mit 16,3 Millionen Kunden ist das Unternehmen hinter T-Mobile Deutschland (27,4 Mio) die zweitgrößte Mobilfunkgesellschaft der Telekom. Verbessern soll sich im laufenden Jahr auch die EBITDA-Marge von T-Mobile Deutschland, die sich in den ersten Quartalen leicht verschlechtert hatte.

Der Mobilfunkmarkt stehe vor großen strukturellen Veränderungen, sagte Ricke weiter. Vor allem in den gesättigten Märkten wie Europa geht es T-Mobile darum, "werthaltige" Kunden zu gewinnen. Mit einem Programm zur Kosteneinsparung soll T-Mobile zudem ab 2006 eine Summe von rund 1 Milliarde Euro einsparen. Auch die Subventionen für Handys sollen heruntergefahren werden. Aber "wir werden nicht aus der Endgerätesubentionitis ausssteigen, das geht nicht", sagte Ricke. (dpa) / (tol)