Telekom bestätigt T-DSL-Probleme

Rund 300.000 Telekom-Kunden haben bereits T-DSL. Die Lieferanten der DSL-Hardware kommen nicht mehr nach.

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Von
  • Holger Bleich

Auf ihrer heutigen Pressekonferenz anlässlich der Systems 2000 bestätigte die Telekom erstmals Probleme mit T-DSL. Sowohl beim Neuanschluss von DSL-Privatkunden als auch bei der Hardware in den Vermittlungsstellen liegt offensichtlich einiges im Argen. Zwar nimmt die Telekom jeden Auftrag entgegen, muss die Interessenten aber teilweise bis ins zweite Quartal 2001 vertrösten.

Telekom-Vertriebsvorstand Josef Brauner schiebt den Zulieferern den schwarzen Peter zu: "Ohne die Lieferengpässe der Zulieferindustrie, die unseren Hardware-Bedarf nicht rasch genug befriedigen kann, und ohne die auftretenden technischen Probleme hätten wir aus dem Stand 600.000 bis 800.000 Anschlüsse absetzen können." Derzeit hätten sich 300.000 Kunden für T-DSL angemeldet; die Telekom frage zurzeit allein 40 Prozent aller am europäischen Markt verfügbaren DSL-Hardware nach.

Trotz der recht offensiven T-DSL-Werbekampagne meinte Telekom-Vertriebsvorstand Josef Brauner, man habe "die enorme Nachfrage ohne großen Marketingaufwand erzeugt". Gegenüber heise online erklärte Unternehmenssprecher Wilfried Seibel, die Telekom habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass "der T-DSL-Rollout von vornherein so angelegt" war, dass es zu Wartenzeiten kommen könne.

Brauner hob hervor, dass die Telekom trotz Mobilfunk-Boom und UMTS-Hype weiterhin intensiv in das breitbandige Festnetz investieren wolle. Das Festnetz sei nach wie vor das Rückgrat der Telekommunikations-Industrie. Von ihm gingen die entscheidenden Impulse für multimediale Internet-Inhalte aus. (hob)