Telekom bringt "SMS-Firewall"
Im April will die Telekom Empfänger besser vor bösartigen SMS schützen. Das Unternehmen startet eine "SMS-Firewall".

(Bild: Tero Vesalainen/Shutterstock.com)
Die Telekom hat angekündigt, eine Schutzfunktion für die eigenen Kundinnen und Kunden zu installieren: Eine "SMS-Firewall". Sie soll Empfänger vor bösartigen Nachrichten schützen, durch die sie etwa Malware installieren oder auf Betrugsmaschen hereinfallen könnten.
Gegenüber heise online äußerte die Telekom: "Ab dem 1. April 2025 schützen wir die Kundinnen und Kunden im Telekom Mobilfunknetz mit einer so genannten SMS-Firewall vor bösartigen Kurznachrichten. Als fester Bestandteil des Netzes wirkt sie ebenso für die Kundinnen und Kunden von Congstar und Fraenk." Das Unternehmen konzentriere sich zunächst "auf die SMS, die einen Link zu Schadsoftware enthalten". Nach und nach will die Telekom "im Rahmen der Einführungs-Phase den Fokus erweitern."
SMS als Einfallstor fĂĽr Malware und Betrug
Die alte SMS ist noch rege im Einsatz, sagte uns die Telekom: "Die SMS leistet noch immer gute Dienste zum Jahreswechsel: Rund fünf Millionen SMS haben Kundinnen und Kunden in der ersten Nacht des neuen Jahres verschickt." Natürlich kommen sehr oft aber auch schädliche Nachrichten an. Im vergangenen Jahr gab es tausende Beschwerden bezüglich Abzocke mit angeblichen Paket-SMS bei der Bundesnetzagentur.
Auf unsere Nachfrage, die wir auf Basis Anfragen besorgter Lesern gestellt haben, ob die Telekom nun SMS mitlese, gab es hingegen keine konkrete Antwort. Die dpa betont diesbezüglich, dass die SMS wie ein Telefonat dem Fernmeldegeheimnis unterliege und durch das Telekommunikationsgesetz geschützt sei. Nur in gesetzlichen Ausnahmefällen, etwa zur Strafverfolgung, dürften Mobilfunkanbieter die Inhalte von Nachrichten einsehen oder analysieren. Das erschwert eine Erkennung betrügerischer SMS.
Die Telekom prüfe demnach "technische Daten wie Absende- und Empfangs-Informationen, Datum und Uhrzeit". Die Telekom-SMS-Firewall checke in SMS enthaltene Links auf bösartige Inhalte. Laut dpa wehrt auch Vodafone einen großen Teil der Attacken durch betrügerische oder unerwünschte SMS wie Spam ab. Das Unternehmen setze dabei auf eine Kombination von systemischer und manueller Netzüberwachung. 1&1 nutzt demzufolge ebenfalls Firewalls und Betrugs-Management-Systeme, um den SMS-Verkehr zu kontrollieren.
Die Grenzen der Telekom-SMS-Firewall liegen bei SMS, bei denen der Text-Inhalt die Gefahr darstellt. Darunter fallen die moderneren Enkeltrick-Varianten der Art "Hallo Mama/Papa, das ist meine neue Nummer", die Notsituationen vorgaukeln, um so von den Opfern Geld abzuzocken.
(dmk)