Telekom kappt TelDaFax-Leitungen (Update)

Wie angekündigt hat die Deutsche Telekom am heutigen Dienstagmorgen um 8 Uhr die Leitungen zur angeschlagenen TelDaFax zum zweiten Mal gekappt.

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Von
  • Axel Vahldiek

Wie angekündigt hat die Deutsche Telekom am heutigen Dienstagmorgen um 8 Uhr die Leitungen zur angeschlagenen TelDaFax zum zweiten Mal gekappt. Damit dürfte das Unternehmen endgültig vor dem Aus stehen. Telekom-Sprecher Walter Genz rechtfertigte die Abschaltung gegenüber heise online mit der "Verantwortung unseren Aktionären gegenüber". Es gehe hier ja nicht um hundert Mark, sondern TelDaFax habe immer noch 65 Millionen Mark Schulden.

TelDaFax will nun mit einem geänderten Geschäftsmodell weitermachen. Das Call-by-Call-Angebot über die 01030-Vorwahl ist ab sofort vollkommen eingestellt. Die Preselection-Kunden bleiben zwar weiterhin erreichbar, müssen jedoch nun die Vorwahl eines anderen Netzanbieters wählen, um selbst jemanden anrufen zu können. Lediglich die Notrufnummern 110 und 112 funktionieren wie gewohnt. Laut TelDaFax-Sprecher Marcus Hoffmann betrifft dies aber ohnehin kaum noch jemanden, da das Unternehmen bereits nach der ersten Abschaltung der Leitungen im April über 90 Prozent seiner Preselection-Kunden verloren habe. 30.000 Geschäftskunden, die derzeit über Router an TelDaFax angeschlossen sind, sollen möglichst bald über Leitungen anderer Anbieter telefonieren können. Eine entsprechende Vereinbarung hat TelDaFax laut Hoffmann bereits mit einem anderen Netzbetreiber getroffen. Um wen es sich hierbei handelt, wollte er jedoch nicht sagen. Einen Termin für die Bekanntgabe des neuen Partners wollte er ebenfalls nicht nennen.

Für einen großen Teil der Mitarbeiter dürfte die Abschaltung fatale Folgen haben: Selbst wenn es dem Unternehmen gelingt, sich mit einem neuen Partner wieder im Markt zu etablieren, benötigt es laut Vorstand Stefan Koch für ein solches Geschäft wohl nur rund 30 Mitarbeiter. Momentan hat das Unternehmen noch rund 240 Beschäftigte. Kündigungen oder Freistellungen sind laut Hoffmann bislang aber nicht ausgesprochen worden. (axv)