Telekom schaltet MMS wegen Android-LĂĽcken ab
Die Telekom hat zu einem drastischen Mittel gegriffen, um ihre Kunden vor Angriffen durch die Stagefright-LĂĽcken zu schĂĽtzen: Ab sofort werden keine MMS-Nachrichten mehr zugestellt.
- Ronald Eikenberg
Die Telekom hat die Zustellung von MMS-Nachrichten vorübergehend auf Eis gelegt, um ihre Kunden vor Angriffen durch die kritischen Stagefright-Lücken in Android zu schützen. Wenn eine MMS für einen Telekom-Kunden eingeht, erhält dieser lediglich eine Benachrichtigung per SMS. Diese enthält einen Link, über den man die MMS abrufen kann. Wie lange die MMS-Zustellung deaktiviert bleibt, ist noch offen: "Die Telekom ist mit den Herstellern in Abstimmung wie die Sicherheitslücke behoben werden kann. Sobald es eine Lösung gibt, wird wieder auf den gewohnten MMS-Versand umgestellt", erklärt das Unternehmen.
Angesichts der weiterhin zunehmenden Verbreitung von Messaging-Apps wie WhatsApp dürfte die Sperrung nur wenige Kunden tangieren. Die Telekom weist darauf hin, dass eine verseuchte MMS auch nach dem manuellen Abruf Schaden anrichten kann. Die Schwachstellen betreffen das Stagefright-Framework von Android, das zum Anzeigen von Mediendateien eingesetzt wird. Sie lassen sich über Videodateien in den Formaten MP4 und 3GPP ausnutzen. Auf welchem Übertragungsweg die Dateien aufs Android-Gerät gelangen, ist egal: Neben MMS kann ein Angreifer auch Webseiten oder Apps wie Facebook und WhatsApp als Vehikel benutzen. (rei)