Telekom und 1&1 nutzen Glasfasernetz gemeinsam

Die beiden Unternehmen setzen nun ihr vor einem Jahr gegebenes Versprechen um, 1&1 nutzt die Infrastruktur der Telekom für eigene Angebote.

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(Bild: Deutsche Telekom, 1&1)

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Deutsche Telekom und die United-Internet-Tochterfirma 1&1 Versatel haben am Mittwoch einen Produktvertrag für reines Glasfaser-Internet unterschrieben. Damit beginnt die Vermarktung von 1&1-Internetverträgen, für die das bundesweite Glasfaser-Netz der Telekom genutzt wird. Dafür kassiert die Telekom Mieteinnahmen.

Die Kooperation war im vergangenen Jahr angekündigt worden, nun geht sie los. 1&1 ist laut Telekom der erste bundesweite Partner. Dabei geht es um "Fiber to the Home" (FTTH), also Glasfaser bis in die Wohnungen und nicht nur bis zum Verteilerkasten. Bei VDSL arbeiten 1&1 und die Telekom bereits zusammen, nun passiert dies auch bei Glasfaser.

Der FTTH-Ausbau ist teuer, die Telekom investiert nach eigenene Angaben jährlich 5,5 Milliarden Euro und betreibt mit gut 650.000 Kilometer das größte Glasfaser-Netz in Europa. Bis Ende 2024 will sie zehn Millionen Haushalte mit FTTH versorgen – alle diese Anschlüsse stehen künftig auch 1&1 zur Verfügung. Derzeit verfügt die Telekom über mehr als drei Millionen FTTH-Anschlüsse, auf die 1&1 nun zugreifen kann. Möglicherweise mieten sich künftig auch Telefónica und Vodafone auf dem Telekom-Glasfasernetz ein, hierzu laufen noch Gespräche.

Beim Glasfaser-Ausbau war die Frage offen, wie andere Firmen auf das Netz kommen. Die Befürchtung stand im Raum, dass der Netzbetreiber gar keine Mieter haben will, weil die letztendlich ja Konkurrenten sind im Werben um die Kundengunst. Die Bundesnetzagentur kündigte dennoch an, auf eine strenge Regulierung zu verzichten.

Der Deal zwischen Deutscher Telekom und 1&1 Versatel zeigt, dass sich Vermieter und Mieter in dem Marktsegment einigen können, ohne dass die Regulierungsbehörde vorab detaillierte Konditionen festlegt. Entsprechend positiv bewertete die Bonner Behörde den Schritt. "Die Einigung bestätigt das Vertrauen der Bundesnetzagentur in den Markt", sagte Präsident Jochen Homann. "Sie zeigt erneut, dass die vorgeschlagene Regulierung 'light' für Glasfaser angemessen ist."

Die Telekom will ihren Beitrag leisten, dass bis 2030 jeder Haushalt und jedes Unternehmen in Deutschland über einen Glasfaseranschluss verfügen kann, sagt sie.

(anw)