Telekom wächst und will Glasfaser-Ausbau beschleunigen
Die Deutsche Telekom freut sich über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 und will nun den Ausbau von Glasfaseranschlüssen weiter beschleunigen.
Die Deutsche Telekom konnte ihren Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr 2022 um 6,1 Prozent auf 114,4 Milliarden Euro steigern. Das operative Ergebnis stieg ebenfalls, der bereinigte Nettogewinn des Konzerns mit weltweit rund 207.000 Beschäftigten schoss um 55 Prozent auf 9,1 Milliarden in die Höhe. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag in Bonn mit.
In den USA verbucht der Konzern gute Geschäfte, dort macht die Tochter T-Mobile US ihren Konkurrenten AT&T und Verizon das Leben schwer. Zufrieden blickte Vorstandschef Tim Höttges in der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag auf das Jahr 2022 zurück. "Wir haben das beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte erreicht", sagte der Manager. "Wir wachsen bei allen Kunden- und Finanzkennzahlen."
Erfolgreiches Abschlussquartal
Im Abschlussquartal des Jahres 2022 legte die Telekom in Deutschland zu. Die für Branchenkenner wichtige Kennziffer des Service-Umsatzes im Mobilfunk stieg im Vergleich zum Vorjahr organisch hierzulande um 3,5 Prozent. Dabei verzeichnete die Telekom nach Abzug von Kündigungen rund 247.000 neue Mobilfunkverträge. Das sind weniger als beim Konkurrenten Telefónica Deutschland, der für 2022 rund 264.000 zusätzliche Verträge vermeldet hatte. Die Deutschland-Tochter der britischen Vodafone war hingegen nur auf 8000 gekommen.
Ihren Wachstumskurs will die Telekom in diesem Jahr konzernweit fortsetzen. Der bereinigte operative Gewinn soll organisch um vier Prozent steigen und damit mehr als doppelt so stark wie im Vorjahr. Die Telekom hatte sich im vergangenen Jahr unter anderem von ihrem Geschäft in den Niederlanden getrennt und die Funkturmtochter GD Towers veräußert. Letzterer Verkauf wurde zum Februar 2023 wirksam – daher wird der Schuldenberg in diesem Jahr voraussichtlich sinken.
FTTH-Ausbau
Beim Ausbau ihres Festnetz-Angebots mit schnellen Glasfaser-Internetanschlüssen kommt die Deutsche Telekom nach eigener Darstellung gut voran. Dieses Jahr werde eine Zahl von drei Millionen anschlussfähigen Haushalten angepeilt, sagte Höttges. "Ich will die Drei vor dem Komma sehen."
Im vergangenen Jahr hat die Telekom eigenen Angaben zufolge an zwei Millionen Haushalten FTTH verfügbar gemacht, die Gesamtzahl der anschlussfähigen FTTH-Anschlüsse des Konzerns liegt damit bei 5,4 Millionen. Bis Ende 2024 sollen es insgesamt mehr als 10 Millionen sein.
4,4 Milliarden Euro investierte die Deutsche Telekom im vergangenen Jahr in Deutschland in den FTTH-Ausbau und in zusätzliche 5G-Antennen im Mobilfunknetz. Firmenangaben zufolge erreichten die Telekom-Stationen zum Jahreswechsel 95 Prozent der Haushalte und damit vier Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. Die Konkurrenten Telefónica (O2) und Vodafone kamen jeweils auf mehr als 80 Prozent.
(vbr)