Telekom weist Bericht über weiteren massiven Stellenabbau zurück

"Allerdings hat der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom AG, Kai-Uwe Ricke, mehrfach betont, dass der Arbeitsplatzabbau im Jahr 2008 nicht aufhören wird", erklärte ein Firmensprecher.

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  • dpa

Die Deutsche Telekom hat einen Pressebericht zurückgewiesen, wonach der Konzern weitere 23.000 Arbeitsplätze in den Jahren 2008 bis 2010 streichen wolle. Es handele sich um reine Spekulation, sagte Telekom-Sprecher Stephan Broszio am Samstag der dpa. Die Bild-Zeitung hatte berichtet, zusätzlich zum bereits beschlossenen Abbau von 32.000 Jobs bis 2008 sollten in den folgenden zwei Jahren weitere 23.000 Stellen gestrichen werden, sodass insgesamt 55.000 Arbeitsplätze bei der Telekom wegfallen würden. Das Blatt berief sich dabei auf ein internes Vorstands-Papier.

Es gebe keine Planungen oder Beschlüsse über die feststehende Trennung von 32.000 Mitarbeitern hinaus, sagte Broszio. "Allerdings hat der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom AG, Kai-Uwe Ricke, mehrfach betont, dass der Arbeitsplatzabbau im Jahr 2008 nicht aufhören wird", erklärte Broszio.

Massive Stellenstreichungen gab es immer wieder bei Europas führendem Telekomkonzern. Etwa 100.000 Menschen mussten seit der Privatisierung 1995 das Unternehmen verlassen. Zugleich wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Arbeitsplätze bei den T-Punkten und in Bereichen wie der Glasfasertechnologie geschaffen.

Laut Bild-Zeitung wird in dem Vorstandspapier betont, dass angesichts des Wettbewerbs der Telekom-Konzern nur noch rund 93.000 Menschen in Deutschland "wettbewerbsfähig beschäftigen" könne. Von den derzeit 167.000 Vollzeitstellen in Deutschland müssten demnach bis zu 75.000 abgebaut werden. In dem Papier würden die Probleme deutlich benannt, schrieb die Zeitung weiter. Der Konzern liege bei den Kosten "noch deutlich hinter dem Wettbewerb". Ein Grund seien die Produktivitätsnachteile von 50 bis 70 Prozent gegenüber dem Markt.

Der Leiter Unternehmenskommunikation bei der Deutschen Telekom, Ulrich Lissek, sagte, er wisse nicht, auf welches Zahlenmaterial sich die Zeitung berufe. "Kein Mensch weiß, was nach 2008, 2009, 2010 an technologischen Umwälzungen den Kommunikationsmarkt bewegen wird. Insofern sind Zahlen ab dem Jahr 2008, oder über das Jahr 2008 hinaus unseriös", sagte Lissek am Samstag. (dpa) / (jk)