Telekom will Fußgänger, Radfahrer und Autos vor Kollisionen warnen

Zusammen mit Contintental entwickelt die Telekom ein System, das auch für "schwache Verkehrsteilnehmer" geeignet sein soll.

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Auto und Radfahrerin senden telekomtypisch magentafarbene Daten in die Cloud. Via Multi-Access Edge Computing werden ihre Wege berechnet.

(Bild: Continental)

Update
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Die Deutsche Telekom und Continental arbeiten an einem System, das sämtliche Teilnehmende am Straßenverkehr vor Kollisionen warnen soll. Sie soll auf GPS, Beschleunigungssensoren, Mobilfunk und Cloud Computing basieren.

Ein Auto beispielsweise übermittelt seine Position und Beschleunigungswerte per Mobilfunk in die Cloud, erläutert Continental. Radfahrer senden diese Informationen von einem Smartphone oder vernetztem Fahrradcomputer ebenfalls dortin. Dort werden die Wege für die nächsten fünf Sekunden berechnet; wer zu kollidieren droht, bekommt eine Warnung zugeschickt. Für eine möglichst schnelle Kommunikation soll immer der Cloud-Rechner angesprochen werden, der am dichtesten am Ort der möglichen Kollision liegt – Multi-Access Edge Computing genannt.

[Update 4.6.21, 12.10 Uhr: Die Nutzerinnen und Nutzer sollen dabei wählen können, ob ihre Bewegungsdaten sofort wieder gelöscht oder anonymisiert weitergenutzt werden soll, um den Algorithmus zu verbessern, erläuterte die Telekom gegenüber heise online. Das sei DSGVO-konform.]

Das System soll nicht nur für Radelnde geeignet sein, sondern auch für Pedelec- und Scooter-Fahrende sowie Fußgänger und Fußgängerinnen. Schließlich sei in Europa 85 Prozent der Bevölkerung mit einem Smartphone unterwegs und auch Autos seien immer mehr vernetzt. Die ersten Tests im Straßenverkehr seien erfolgreich gewesen.

Unfälle zwischen Fußgängern und Fußgängerinnen oder Radfahrern und motorisierten Fahrzeugen enden laut europäischem Verkehrssicherheitsrat zu über 80 Prozent tödlich für die schwächeren Verkehrsteilnehmer. Diesen wollen Continental und Telekom mit ihrem System mehr Sichtbarkeit verleihen. Sie wollen es für den internationalen Einsatz im Reallabor Hamburg weiterentwickeln und im Oktober zum ITS World Congress in Hamburg vorstellen.

Update 4.6.21, 11.25 Uhr: Mit dem System sei nicht geplant, beispielsweise Fußgänger vor Kollisionen mit anderen Fußgängern zu warnen. "Wir wollen die schwächsten Verkehrsteilnehmer vor den stärkeren schützen. Typisches Beispiel: Auto biegt rechts ab und übersieht das Fahrrad, das geradeaus fährt. Gerade wenn Fahrradwege von der Fahrbahn schlecht einzusehen sind, kann eine solche Lösung hilfreich sein", sagte ein Telekom-Sprecher gegenüber heise online. Zur Frage der Verarbeitung der Bewegungsdaten wolle er noch Expertise einholen.

(anw)