Telekomgate: Sicherheitsunternehmen rechtfertigt Journalisten-Beschattung
Das Berliner Sicherheitsunternehmen Desa, das den Auftrag zur Bespitzelung eines Reporters der Financial Times Deutschland erhalten hatte, sieht in seinen Handlungen nichts Illegales. Die Desa-Chefs waren früher bei der Stasi beschäftigt.
In der Spitzelaffäre bei der Deutschen Telekom hat das Berliner Sicherheitsunternehmen Desa die Beschattung eines Journalisten verteidigt. "Es kann nicht toleriert werden, wenn in einem Unternehmen wie der Telekom Verrat begangen wird", sagte Desa-Chef Klaus-Dieter Baier der Welt am Sonntag und betonte: "Das war klassische Observation und nicht illegal." Im Auftrag der Firma Control Risks soll Desa das Büro eines Reporters der Financial Times Deutschland mit einer versteckten Kamera überwacht haben.
Baier und sein Partner Frank John bestätigten auch Berichte, wonach sie früher für die Stasi gearbeitet haben. "Wir haben im Alter zwischen 19 und 26 Jahren unsere Ausbildung beim DDR-Geheimdienst gehabt", sagte Baier. Wie die Zeitung unter Berufung auf dessen Kaderakte schreibt, wurde Baier 1987 für seine Arbeit sogar mit einer Verdienstmedaille geehrt. John werde in seiner Akte als ein "der Partei und dem MfS treu ergebener Genosse" beschrieben.
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(dpa) / (pmz)