Terabyte-weise mehr RAM: Marvell-Controller ermöglichen riesige Speichermengen

Marvell stellt PCIe-/CXL-Controllerchips vor, um Server um riesige Mengen an DDR4- oder DDR5-Arbeitspeicher sowie Rechenleistung zu erweitern.

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Zwei DDR4 Speicherriegel ĂĽbereinander liegend

Per CXL können Serverbetreiber altes DDR4-RAM mit modernen Prozessoren kombinieren.

(Bild: heise online)

Lesezeit: 2 Min.

Seit Ende 2022 sind Server mit AMD- und Intel-CPUs auf dem Markt, deren PCIe-5.0-Steckplätze auch Compute Express Link (CXL) beherrschen. Mit den "Structera"-Controllern von Marvell lassen sich Server auf neuartige Weise erweitern: um bis zu 6 Terabyte DDR5-RAM oder 4 TByte DDR4-RAM pro Modul sowie auch um jeweils 16 ARM-Rechenkerne des Typs Neoverse V2.

Pro Server sind dabei mehrere CXL-Module möglich. CXL Memory Expansion ermöglicht es auch, vorhandene oder gebraucht gekaufte DDR4-Module in aktuellen Servern mit DDR5-Speicherfassungen weiterzunutzen. Dabei steigt gleichzeitig die aggregierte Datentransferrate des Systems. Zudem können die Structera-Chips die Daten vor dem Abspeichern transparent komprimieren (per LZ4) und verschlüsseln.

Alle neuen Structera-Controller verbinden sich per PCIe 5.0 x16 mit dem Host und übertragen darüber bis zu 64 GByte/s pro Richtung. Das ist mehr, als zwei Speicherkanäle mit DDR4-3200 liefern (je 25,6 GByte/s, also gemeinsam über 51 GByte/s).

Der Structera X 2504 steuert vier Speicherkanäle für DDR5-6400-RAM an, dabei sind zwei DIMMs pro Kanal (2DPC) zulässig. Acht 768-GByte-RDIMMs speichern zusammen bis zu 6 TByte. Die Datentransferrate zwischen Controller und RAM liegt laut Marvell bei 200 GByte/s.

Der Structera X 2404 steuert ebenfalls vier Speicherkanäle an, aber maximal DDR4-3200. Dabei sind 3DPC zulässig, also insgesamt bis zu zwölf Speicherriegel, sowie auch LRDIMMs. Mit acht 512-GByte-RDIMMs sind bis zu 4 TByte pro CXL-Modul möglich.

Auch der Structera A 2504 bindet vier DDR5-Speicherkanäle an, enthält aber zusätzlich 16 ARM-Neoverse-V2-Kerne. Auf diese kann der Server Berechnungen auslagern – Marvell nennt das Near-Memory Computing. Als Nutzungsbeispiele nennt das Unternehmen etwa KI-Inferenz und Datenbanken.

Blockschaltbild CXL-Controller Marvell Structera A 2504 mit ARM-Kernen.

(Bild: Marvell)

Auch Firmen wie Samsung, Smart Modular, Micron und SK Hynix haben CXL-Speichererweiterungen angekĂĽndigt.

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(ciw)