Text-Mining für ein besseres Unternehmensimage

Das von IBM und anderen angebotene "Public Image Monitoring" soll Unternehmen helfen, den im Internet transportierten Leumund zu ermitteln und darauf zu reagieren.

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IBM, Factiva und Nstein bieten jetzt ein Softwarepaket an, mit dem Unternehmen auf die im Internet in Foren und Weblogs gestreuten Meinungen über sie und ihre Produkte reagieren können. Mit Public Image Monitoring werde das Web nach relevanten Informationen abgesucht, teilt Factiva mit, ein Gemeinschaftsunternehmen der Nachrichtenagenturen Dow Jones und Reuters. Es sei möglich, schnell auf die "wechselnde öffentliche Meinung" über ein Unternehmen zu reagieren, da das System als "Frühwarnsystem" dient.

Die Software werde hinter einer Firewall eines Unternehmens platziert, heißt es. Dadurch sei es den Unternehmen möglich, "potenzielle Themen aufzudecken, spezielle Probleme zu identifizieren und zuzuordnen und zu vermeiden, dass sich negative Meinungen über eine Marke verbreiten". Public Image Monitoring basiert auf der IBM WebSphere Information Integrator OmniFind Edition und enthält Textanalyse-Tools von Nstein Technologies. Damit sei es möglich, "Millionen von Seiten mit Informationen zu filtern und potenzielle Bedrohungen" herauszufinden.

Factiva komplettiere mit dem neuen Angebot seine im August vorgestellte "Leumundsermittlunglösung", schreibt das Unternehmen. Die Zusammenarbeit mit IBM ermögliche es bestehenden Kunden von Big Blue, ihr bereits erworbenes Websphere-Paket aufzustocken. Das an dem neuen Softwarepaket beteiligte Nstein Technologies dient sich mit seinen Produkten auch der US-amerikanischen Homeland Security an, um beispielsweise mit multimedialen und multilingualen Analysetechniken Bedrohungen durch "Bio-Terrorismus" zu erkennen.

In jüngster Zeit preisen einige Unternehmensberater das Mittel des Online-Tagebuchs als einen neuen Weg für Unternehmen, ihre Ansichten und Ziele zu vermitteln. Einer der bekanntesten Blogger ist beispielsweise Suns Vertriebschef Jonathan Schwartz. Über Blogs können Angestellte allerdings auch missliebige Informationen über ihren Arbeitgeber preisgeben, was im Fall eines Google-Mitarbeiters im Februar zu einer Entlassung führte.

Siehe dazu auch Technology Review 04/2005: (anw)