Skandal-Shooter "The Day Before" wird nur Tage nach Release eingestampft
Schon während der Entwicklungszeit sammelte "The Day Before" Skandale, zum Launch funktionierte nicht viel. Nun wird dem Shooter der Stecker gezogen.
Der von Skandalen geplagte Shooter "The Day Before" kann nicht mehr gekauft werden. Nur wenige Tage nach seinem Release muss das Entwicklerstudio Fntastic eigenen Angaben zufolge schlieĂźen. "The Day Before" sei ein finanzieller Fehlschlag, schreibt das Team in einem Post auf X. "Uns fehlt das Geld, um weiterzumachen."
Schon während seiner Entwicklung häufte "The Day Before" zahlreiche Kontroversen an. So wurde etwa bekannt, dass der Zombie-MMO-Shooter teilweise von unbezahlten Freiwilligen entwickelt wurde. Mehrere Release-Verschiebungen und ein Markenrechtsstreit platzierten "The Day Before" wiederholt mit Negativschlagzeilen in der Spielepresse. Schließlich gab es noch Vorwürfe aus der Community, als die Entwickler bei einem Trailer offensichtlich Elemente von "Call of Duty" und "The Last of Us" emulierten. Das Spielemagazin IGN führt eine ausführliche Liste über die Kontroversen von "The Day Before".
Early Access fĂĽr 40 Euro
Am 7. Dezember wurde der Online-Shooter nach langer Wartezeit schließlich für 40 Euro als Early-Access-Spiel bei Steam veröffentlicht. Zum Start funktionierte nicht viel: Die Performance war schlecht, zahlreiche grundlegende Features fehlten. Zudem deckte sich der Spielinhalt nicht mit dem, was das Studio eigentlich versprochen hatte. Über 20.000 Steam-Nutzer quittierten das mit "äußerst negativen" Bewertungen – nur 16 Prozent der Nutzer-Reviews sind derzeit positiv.
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"Wir weisen darauf hin, dass wir während der Entwicklung kein Geld von unserem Publikum eingenommen haben", schreibt das Studio nun in dem Statement auf X. "The Day Before" wurde im Gegensatz zu früheren Spielen von Fntastic nicht per Kickstarter finanziert. "Es tut uns leid, wenn wir die Erwartungen nicht erfüllt haben. Leider haben wir unsere Fähigkeiten falsch eingeschätzt." Bisherige Einnahmen seien für die Tilgung von Schulden eingesetzt worden. "Wir haben 0 Dollar bekommen und werden nichts von den Sales bekommen", schreibt das Studio in einem weiteren Post.
Wie es mit "The Day Before" weitergeht, könne man nicht sagen, schreibt Fntastic weiter. Allerdings sollen die Server geöffnet bleiben. Kurze Zeit nach Veröffentlichung des Statements wurde "The Day Before" schließlich aus dem Verkauf bei Steam genommen. Der Investor Mytona kündigte zudem an, mit Steam an Refunds arbeiten zu wollen: Wer sein Geld zurückwill, soll bei Steam eine Rückerstattung fordern. Man kooperiere mit Valve, um diesen Wünschen ausnahmslos nachzukommen. Laut der inoffiziellen Analyseplattform SteamDB wurde "The Day Before" nach dem Release von bis zu 38.000 Personen gleichzeitig gespielt.
(dahe)