"The Day Will Come": Triennale der Photographie startet in Hamburg

Schnappschüsse, Sonderausstellungen und Sammlungen: Zehn Tage lang steht in Hamburg die Fotografie im Fokus. Um künstlerische Fotografien geht es dabei ebenso wie um alltägliche Selfies, Urlaubs- und Katzenbilder.

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"The Day Will Come": Triennale der Photographie startet in Hamburg

(Bild: Sebastian Arackal)

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  • dpa

Das internationale Festival Triennale der Photographie Hamburg beleuchtet seit Donnerstag in zahlreichen Ausstellungen und Veranstaltungen die Zukunft der Fotografie. Unter dem Motto "The Day Will Come" steht das Programm des zum sechsten Mal stattfindenden Festivals. Fotoexperten und -interessierte werden dazu erwartet. In Ausstellungshäusern, Museen und Galerien gibt es bis zum 28. Juni neben großen Schauen auch Vorträge, Filme, Projektionen und Workshops.

An 59 Orten in der Hansestadt geht das Festival über die Bühne. In acht Museen widmen sich Ausstellungen dem Thema. Die Deichtorhallen etwa zeigen im Haus der Photographie Werkgruppen des in New York arbeitenden Fotografen Phillip Toledano sowie 60 historische und zeitgenössische Porträts aus der Sammlung F.C. Gundlach. Um historische und gegenwärtige Gebrauchsweisen der Fotografie geht es im Museum für Kunst und Gewerbe.

Das Motto "The Day Will Come" soll dazu anregen, über die Zukunft der Fotografie nachzudenken. "Die Inflation der Handy-Fotografie, die Allgegenwart des Internets, die Abrufbarkeit von gefundenen Bildern und die Fortschritte in der digitalen Bildherstellung – sie alle haben eine Revolution in der alltäglichen Fotografie hervorgerufen", erklärten die Veranstalter. Die Triennale befrage nun die Aktualität des Mediums und die Bedeutung der künstlerischen Fotografie.

Neben den Museumsschauen thematisieren "Special Shows" die Zukunft der Fotografie, zum Beispiel im Oberhafenquartier unter dem Titel «#snapshot» vom Finnischen Museum für Fotografie. "Die Ausstellung ist über Fotografien, die wir alle speichern und teilen – Selfies, Fotos von Katzen, Urlaubsschnappschüsse – und nicht zuletzt Schnappschüsse von Tragödien und solche mit enormen politischen Einfluss", hieß es.

Die Triennale sei das wohl wichtigste deutsche Fotofestival und eine "Inspiration für alle, die mit der Fotografie leben und arbeiten", erklärte Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) vor der offiziellen Eröffnung am Donnerstagabend. "Das Medium der Fotografie ist das Medium, dessen Entwicklung in den letzten Jahrzehnten am dynamischsten verlaufen ist", sagte sie. Zudem präge es stärker als jedes andere unser alltägliches Leben.

Auch der künstlerische Leiter der Triennale, Krzysztof Candrowicz, betonte: "Die digitale Revolution hat unsere täglichen Gewohnheiten und unsere Art, Fotografie zu gebrauchen, komplett verändert. Wir machen nicht mehr Aufnahmen, um außergewöhnliche Ereignisse festzuhalten, sondern um einfache alltägliche Momente zu dokumentieren und zu teilen."

Die Triennalen der Photographie Hamburg wurden Ende der 90er Jahre von dem Sammler und Fotografen F.C. Gundlach und dem Arbeitskreis Photographie initiiert. Die erste Triennale fand 1999 statt.

(keh)