Thirty Meter Telescope: Verantwortung für Vulkan Mauna Kea neu geregelt

Für den Vulkan Mauna Kea mit seinen Observatorien ist bald ein neues Gremium zuständig. Was das für das Thirty Meter Telescope bedeutet, ist noch unklar.

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Teleskope auf dem Mauna Kea

(Bild: Bob Linsdell, CC BY 3.0)

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Für den hawaiianischen Vulkan Mauna Kea und die darauf errichteten Observatorien ist künftig nicht mehr die Universität Hawaii, sondern ein neues Gremium verantwortlich, an dem auch die polynesischen Ureinwohner beteiligt sind. Hawaiis Gouverneur David Ige hat ein entsprechendes Gesetz vor wenigen Tagen unterzeichnet, berichtet Hawaii News Now. Was die Änderung für das geplante Thirty Meter Telescope (TMT) bedeuten, lässt sich demnach aber noch nicht abschätzen. Viele würden aber darauf hoffen, dass sich jetzt auch ein Weg für die Wiederaufnahme der Bauarbeiten öffnen könnte, berichtet das US-Wissenschaftsmagazin Nature.

Die Universität Hawaii muss die Verantwortung für den das Gelände auf dem Vulkan jetzt bis zum 1. Juli 2028 an das neue Gremium übergeben, schreibt Nature. Betroffen sei ein komplexes Gebilde aus Mietverträgen, Genehmigungen und Vereinbarungen. Es handle sich um große Veränderungen und damit verbunden auch erhebliche Unsicherheiten, heißt es von der Universität. Die Verantwortung für Mauna Kea soll dann ein Gremium aus 11 stimmberechtigten Mitgliedern übernehmen. Eines davon müsse aktiv die kulturellen Traditionen der Polynesier praktizieren oder eine Verbindung zu den ursprünglich Verantwortlichen für den Berg haben. Plätze seien außerdem reserviert für die Astronomie, die Bildung, die Politik und andere Felder.

Das Thirty Meter Telescope soll eigentlich schon seit 2014 auf dem Mauna Kea errichtet werden. Es soll einmal das größte optische Teleskop auf der Nordhalbkugel werden. Mit dem 30 Meter großen Spiegel würde es die bestehenden 13 astronomischen Einrichtungen auf dem höchsten Berg Hawaiis deutlich überragen. Proteste hatten den Baubeginn verhindert. Ein Rechtsstreit endete mit einem Urteil des obersten Gerichtshofs des US-Bundesstaats zugunsten des Teleskops. Als es mit dem Bau dann wirklich losgehen sollte, verhinderten neue Proteste und eine Blockade der einzigen Zufahrtsstraße das einmal mehr. Vertreter der polynesischen Ureinwohner und Ureinwohnerinnen wenden sich gegen das Riesenteleskop, weil der Mauna Kea in deren Mythologie heilig sei. Unterstützung bekommen sie von Umweltschützern. Die Bauarbeiten ruhen seit Jahren.

Mit der Einrichtung der neuen Behörde, die für den Mauna Kea zuständig ist, sind nun auch neue Hoffnungen für das Thirty Meter Telescope verbunden. Ob und wann die Bauarbeiten wiederaufgenommen werden, ist aber nicht klar. Zuerst muss das Gremium besetzt werden und die Übergabe der Verantwortung wird auch noch etwas dauern. Mit Noe Noe Wong-Wilson erinnert ein Vertreter der Ureinwohner und Ureinwohnerinnen gegenüber Nature an die Vorgeschichte und die Kämpfe, die ausgefochten wurden. Es sei unglücklich, dass so traurige Sachen passiert wären, verweist er gegenüber Hawaii News Now auf die Auseinandersetzungen: "Unsere Aufgabe ist es, die richtigen Leute, die so denken wie wir, in das Gremium schicken, um sicherzustellen, dass wir diesen nationalen Schatz behüten", meint er noch. Nach einem Ende des Widerstands klingt das nicht.

(mho)