Thom Yorkes Album erscheint als kostenpflichtiges Bittorrent-Bundle

Thom Yorkes neues Soloalbum kommt auf ungewöhnlichem Weg zu den Fans: als sogenanntes Bundle über Bittorrent, das sich für 6 US-Dollar zum Download freischalten lässt.

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Bittorrent präsentiert bei seinen „Bundles“ genannten Medienpaketen mit einstellbarer Zugriffschranke nun das erste mit Bezahloption: "Tomorrows Modern Boxes“, das neue Solo-Album von Radiohead-Sänger Thom Yorke. Nach einer Kostprobe von einem Song und dem dazugehörigen Video müssen Fans 6 US-Dollar per Paypal oder Kreditkarte zahlen, um das gesamte MP3-Album als Torrent herunterladen zu können.

6 US-Dollar werden für das ganze Album fällig.

Bittorrent stellte die Bundles im Mai vergangenen Jahres vor, im September 2013 begann der Alpha-Test. An Selbstvermarktung interessierte Künstler und Inhalteanbieter sollen so ein Bündel aus beliebigen Mediendateien schnüren können, um es über das Peer-to-Peer-Netzwerk der Öffentlichkeit anzubieten. Dabei lässt sich einstellen, ob die Inhalte kostenlos oder gegen eine Entlohnung heruntergeladen werden können. Bei der Entlohnung kann es sich um eher symbolische Gegenleistungen wie die Eintragung in eine Mailing-Liste oder Facebook-Likes handeln – oder eben um ein "Paygate“, das handfeste Zahlungen erforderlich macht.

Im Juni hieß es, dass seit Start des Projekts bereits 100 Millionen dieser Bundles heruntergeladen wurden. Dabei bestand die Schranke meist eher in Gegenleistungen wie der Eintragung in eine Mailing-Liste. Yorke ist offenbar der erste Künstler, der die Bundles zur Monetarisierung nutzt – 90 Prozent des Erlöses sollen dabei an ihn gehen, Bittorrent streicht 10 Prozent ein. In einem Blog-Eintrag bezeichnete Yorke den Vertriebskanal als ein Experiment: "Wenn es klappt, könnte das den Leuten, die die Werke erschaffen, mehr Kontrolle über die Internet-Vermarktung geben“, sagte er.

Es ist nicht das erste Mal, das Yorke ungewöhnliche Wege bei der Vermarktung geht: Das Radiohead-Album "In Rainbows" von 2007 war via Download im Internet erhältlich. Die Nutzer konnten den Preis selbst bestimmen oder auch gar nichts zahlen. (axk)