Thread 1.3.0 bereitet übergreifendem Smart-Home-Standard Matter den Weg

Mit Version 1.3.0 des Netzwerkprotokolls Thread können Smart-Home-Geräte diverser Hersteller miteinander kommunizieren. Welche Geräte das beherrschen.

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(Bild: Shutterstock/Dragon Images)

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Mit der Einführung des Verbindungsstandards Matter müssen sich Smart-Home-Nutzer künftig deutlich weniger Gedanken darüber machen, ob ihre Geräte miteinander harmonieren. Das Einbinden und Einrichten neuer Geräte soll damit so einfach werden, wie es derzeit bei herstellergebundenen Lösungen wie von Google Home oder Apple HomeKit ist – nur halt herstellerübergreifend. Mit der Veröffentlichung von Version 1.3.0 des kabellosen Netzwerkprotokolls Thread wird jetzt der Weg dafür bereitet, dass Matter eingeführt werden kann.

Mit Thread 1.3.0 sollen sich Geräte, die Thread unterstützen, mit allen sogenannten Thread Border Routern verbinden lassen. Auch die Router untereinander können sich miteinander verbinden und damit ein Mesh-Netzwerk aufbauen. Obwohl viele Geräte heute schon mit Thread-Unterstützung verkauft werden, vermochten sie das bislang nicht, sodass mitunter mehrere Thread-Netzwerke parallel existierten. Wenn im nächsten Schritt mit Matter auch eine einheitliche Steuerung Einzug hält, können kompatible Geräte verschiedener Hersteller und bislang verschiedener Standards übergreifend gesteuert werden.

Damit geeignete Router-Geräte die neuen Funktionen von Thread 1.3.0 unterstützen, müssen die Hersteller sie allerdings zunächst noch aktualisieren. Das IT-Blog "The Verge" nennt den Nest Hub Max, den Nest Hub (2nd Gen), das Apple TV 4K, den Apple HomePod Mini, den Echo Smart Speaker von Amazon (4. Generation), die Nanoleaf Shapes, Elements und Lines LED Light Panels sowie alle Wi-Fi 6 Eero Mesh-Router als Geräte, die Thread 1.3.0 künftig unterstützen sollen.

Thread-Router können grundsätzlich alle Geräte sein, die ständig eingeschaltet sind und eine Internetverbindung haben. Sie dienen als Übergangsverbindung der Smart-Home-Geräte zum Internet und ersetzen damit zusätzliche Hubs, die in vielen Smart-Home-Lösungen bislang nötig waren. Thread-Geräte sind dadurch außerhalb des Thread-Netzwerks wie normale WLAN-Geräte ansprechbar. Die Border Router können sich auch untereinander verbinden und damit den besten Weg für die Daten finden. Zudem kann ein Border Router einen anderen ersetzen, sodass ein Smart Home bei Vorhandensein mehrerer Router-Geräte auch beim Ausfall eines Gerätes funktionsfähig bleibt. Thread zeichnet sich nach Angaben des Thread-Konsortiums zudem durch geringe Latenzen und einen niedrigen Energieverbrauch aus. Die Kommunikation erfolgt End-zu-End-verschlüsselt, sodass die Router die Kommunikation zwischen den Geräten nicht einsehen können.

Neu mit Thread 1.3.0 ist auch die Möglichkeit, automatisch Firmware-Updates auf Thread-Geräten einzuspielen. Auch bei gleichzeitiger Aktualisierung mehrerer Geräte soll es zu keinen Beeinträchtigungen in der Netzwerk-Performance kommen.

(mki)