Threads: Twitter-Alternative von Meta angeblich ab Januar mit Werbung

Eigentlich sollte Threads werbefrei bleiben, bis dort eine Milliarde Menschen einen Account haben. Nun soll es angeblich doch schon im Januar losgehen.

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Logo von Threads

(Bild: Ascannio/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Meta will schon ab Januar Werbung in Threads ausspielen und den Kurznachrichtendienst damit deutlich früher monetarisieren als nach der Eröffnung angekündigt. Das berichtet das US-Magazin The Information unter Berufung auf drei Personen, die direkt in die Pläne involviert seien. Demnach soll eine kleine Auswahl an Werbekunden nach dem Jahreswechsel die Möglichkeit bekommen, Anzeigen in Threads zu schalten. Verantwortlich für die Umsetzung ist demnach ein Team in der für Werbung zuständigen Abteilung von Instagram, mit der Fotoplattform ist Threads eng verknüpft. Meta gehe aber nicht davon aus, dass Werbung bei Threads 2025 ein erheblicher Umsatztreiber wird.

Meta hat Threads vor anderthalb Jahren eröffnet, erst für die Welt außer Europa, vor dem Jahreswechsel auch in der EU. Seit dem Rekordbeginn wächst die Plattform mit großer Geschwindigkeit, laut Meta-Chef Mark Zuckerberg sind darauf inzwischen 275 Millionen Menschen jeden Monat aktiv. Das ist deutlich mehr als bei Konkurrenten wie Bluesky oder Mastodon, aber wohl noch lange nicht so viel bei X (vormals Twitter). Das kam laut Elon Musk im Frühjahr auf 600 Millionen monatlich aktive Nutzer. Gleichzeitig ist die Zahl der Accounts auf Threads damit auch noch weit von der Milliardenmarke entfernt, die Mark Zuckerberg als Ziel ausgegeben hat. Eigentlich sollte es bis zum Erreichen dieses Ziels keine Werbung geben.

Die Pläne für die Einführung von Werbung auf Threads kommen jetzt zu einem Zeitpunkt, an dem die Verantwortlichen des Diensts mit einigen Schwierigkeiten zu tun haben. Erst vor einem Monat hat Instagram-Chef Adam Mosseri eingestanden, dass es bei der Moderation von Inhalten teils gravierende Probleme gegeben hat. So wurden etwa Accounts und Inhalte gelöscht, die nicht gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen haben. Grund war demnach ein fehlerhaftes Moderationswerkzeug. Nach der US-Wahl sorgte dann die algorithmische Timeline für Frust, weil dort Beiträge auftauchten, die Stunden oder gar Tage alt waren. Die passten längst nicht mehr zu dem überraschend deutlichen Sieg Donald Trumps. Seitdem gibt es auf Threads viele Beiträge, in denen Accounts auf dem ebenfalls schnell wachsenden Bluesky beworben werden.

(mho)