Threads: Webbrowser-Version ist da

Wie vor einigen Tagen angekündigt, startet nun die Webbrowser-Version von Threads. Die soll wohl auch dem Einbruch der Nutzerzahlen entgegenwirken.

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Threads-Logo auf Smartphone

(Bild: rafapress/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Die Spatzen haben es bereits von den Dächern gepfiffen, nun ist sie also da: Die Webbrowser-Version des Kurznachrichtendienstes Threads. Das berichtet das Webportal onlinemarketing.de am Mittwoch und beruft sich dabei gleich auf mehrere Quellen, wie den offiziellen Threads-Account auf Instagram und Metas Newsroom auf X (früher Twitter), als auch auf Ankündigungen von Instagram-Chef Adam Mosseri in seinem Broadcast Channel und Meta-CEO Mark Zuckerberg auf Threads.

"Wir freuen uns, in den nächsten Tagen Threads im Web einzuführen. Mit diesem neuen eingeloggten Web-Erlebnis können Sie posten, Ihren Feed ansehen und mit Threads interagieren. Wir wissen, dass Sie gewartet haben... wir arbeiten hart daran, alles, was Sie am Handy lieben, ins Web zu bringen", schrieb Mosseri in seinem Broadcast Channel.

Nutzerinnen und Nutzer in der Europäischen Union (EU) müssen sich derweil noch weiter gedulden, ehe sie offiziell auf Threads zugreifen können. Aus regulatorischen Gründen ist die EU bislang außen vor. Die App ist bisher in den USA und insgesamt etwa 100 Staaten freigegeben worden. Allerdings gab es zuletzt Hinweise auf eine baldige Freigabe auch in der EU, schreibt onlinemarketing.de.

Die nun gelaunchte Webbrowser-Version bringt Threads einen Schritt näher an das, was X bietet. Anfang Juli war Threads – als direkter Konkurrent von Elon Musks X, früher Twitter, konzipiert – an den Start gegangen und hatte bereits in den ersten Tagen mehr als 100 Millionen Nutzerinnen und Nutzer gewonnen und damit den ChatGPT-Rekord pulverisiert.

Elon Musk reagierte alles andere als begeistert. In einem Schreiben an Meta-Chef Mark Zuckerberg drohte X mit Klage. Der Vorwurf: Meta habe sich für den Aufbau seines Kurznachrichtendienstes Threads "systematisch, willentlich und rechtswidrig Geschäftsgeheimnisse und andere Immaterialgüter Twitters" angeeignet. Auch soll Meta Dutzende ehemalige Twitter-Mitarbeitende eingestellt haben, nachdem Musk seit der Übernahme Twitters etwa vier Fünftel der früheren Belegschaft gefeuert hat.

Mit seiner neuen Kurznachrichten-App Threads könnte Meta in den nächsten Jahren viel Geld verdienen, schätzen die Analysten eines globalen Investmentbanking-Beratungsunternehmens. Demnach könnte die Twitter-Alternative Threads in den nächsten zwei Jahren fast 200 Millionen täglich aktive Nutzer erreichen und einen Jahresumsatz von etwa acht Milliarden US-Dollar erzielen.

Doch bereits einen Monat nach Einführung brach die Nutzung schon wieder ein. Der Rückgang der Nutzerzahlen könnte auch daran liegen, dass bei Threads grundlegende Funktionen wie eine Suche und eine chronologische Timeline noch fehlen. Die Webversion dürfte auch der Versuch sein, Threads nach dem jüngsten Rückgang der Nutzung wiederzubeleben.

Dass Threads bald auch per Webbrowser zugänglich sein soll, ist bereits vor einigen Tagen angekündigt worden. Am vergangenen Freitag stellte das Instagram-Chef Mosseri in einem Post in Aussicht. Jetzt ist es also soweit.

(akn)