Umstrittene "Quote Posts": Auf Threads kann man nun festlegen, wer zitieren darf

Nicht wenige meinen, dass die Möglichkeit, Beiträge zu zitieren, die Atmosphäre auf Twitter vergiftet hat. Die Alternativen wie Threads wollen es besser machen.

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Logo von Threads

(Bild: Ascannio/Shutterstock.com)

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Auf dem Kurzmitteilungsdienst Threads lässt sich nun beim Verfassen eines Beitrags jetzt festlegen, welche Accounts ihn im Rahmen eines "Quote Posts" zitieren dürfen. Das hat Adam Mosseri von Meta auf Threads erklärt. Demnach ist es nun Möglichkeit, Zitate von allen Accounts zu erlauben oder nur von Accounts, denen man selbst folgt oder Zitate überhaupt nicht zu erlauben.

"Ich hoffe, dass das dazu beiträgt, Threads zu einem positiveren Ort zu machen und Menschen mehr Kontrolle über ihre Erfahrung zu geben", schreibt Mosseri. Der Umgang mit "Quote Posts" gilt als schwierig, weil sie teilweise als Grund dafür ausgemacht wurden, dass der Umgang auf Twitter nicht besonders freundlich war. Auf Mastodon gibt es sie deshalb nicht. Ein Entwickler hat dort aber jetzt versichert, dass daran gearbeitet werde.

Zitierte Beiträge sind auf Threads längst verfügbar, bislang gab es dazu aber keine Einstellungen. Auch Bluesky kennt die Funktion, bei Mastodon gibt es die Möglichkeit dagegen bislang nicht. Unter dem auch unter Mastodon abrufbaren Beitrag von Mosseri wurde nun aber darauf hingewiesen, dass es "Quote Posts" dort ebenfalls geben wird.

Anlass für die Stellungnahme war der Hinweis in Threads, dass die jetzt eingeführten Kontrollen der Reaktionsmöglichkeiten sich nicht auf das sogenannte Fediverse beziehen. Nicht vergessen werden darf derweil, dass sich solche Zitate natürlich ganz einfach über Screenshots bewerkstelligen lassen, dann wird der ursprüngliche Beitrag aber zumindest nicht weiter verbreitet.

Mit dem Schritt von Threads erkennt Meta nun offenbar implizit an, dass "Quote Posts" problematisch sein können und gibt Nutzern und Nutzerinnen mehr Kontrolle darüber, wie sich ihre Beiträge verbreiten können. Weil er meinte, dass "Quote Tweets" eine technische Grundlage für Hasskampagnen auf Twitter waren, hatte sich der Chefentwickler von Mastodon lange gegen die Funktion gewehrt. Beiträge können damit gewissermaßen ins Rampenlicht gezerrt, oft nicht mit den besten Absichten. Nachdem im Zuge der Twitter-Übernahme zahlreiche User auf die Plattform gewechselt waren, war die Funktion aber vehement eingefordert worden. Threads macht nun vor, wie die Umsetzung aussehen könnte. Bislang gibt es die Kontrolle dort aber nur in den Apps, in der Web-Version fehlt sie noch.

(mho)